Wenn es nicht so abgedroschen wäre, könnte ich jetzt sagen: „Und wieder ist ein Jahr vorbei…“. Tatsache ist jedoch, dass Weihnachten – allerdings zum Glück nur äußerlich – für mich nicht so perfekt war wie 2010, da das Wetter nicht so mitspielte wie damals. Das Bild oben stammt übrigens vom damaligen Weihnachtsspaziergang auf der Alb. Wetter hin oder her – für Literatur und Spiele spielt es keine Rolle, ob der Winter toll oder weniger toll ist. Allenfalls wird man bei feuchtkaltem Schmuddelwetter sich noch lieber in der Leseecke oder hinter dem Zock-Compi verkriechen, als bei echtem, knackig kalten Winterwetter mit Schnee, Eis und Sonnenschein. Aber auch in einem Bilderbuchwinter, der einen tagsüber hinauslockt, sind die Abende lang genug zum Lesen und Spielen.
Bücher…
Zu 2012 lässt sich sagen, dass der ganz große Fantasy-Boom vielleicht schon vorbei ist – und nicht erst seit dem abgelaufenen Jahr. Trotzdem tut sich einiges, vielleicht hat sich das Genre ja seinen Platz in der Welt der Literatur gesichert, so das die Liebhaber von Elfen, Orks und Zwergen vorerst konstant Nachschub an Lesestoff bekommen. Ich persönlich habe gerade eine weitere Trilogie von Licia Troisi angefangen – Die Schattenkämpferin“. Zuvor hatte ich den zweiten Band von Wolfgang Hohlbeins Chroniken der Elfen, „Elfenzorn“, der mir, nachdem mir der erste Band „Elfenblut“ sehr gut gefallen hat, ehrlich gesagt, wenig Lust auf „Elfentod“, den dritten Teil gemacht hat.
Endlich herausgekommen ist mittlerweile die Fortsetzung von Patrick Rothfuss „Der Name des Windes„. Da muss ich demnächst wohl auch gucken, dass ich mir das besorge. Zuvor werde ich mir wohl aber den zweiten und dritten Band von Frank Rehfelds Zwergentrilogie („Zwergenfluch, „Zwergenbann“ und Zwergenblut“) zu Gemüte führen, die ich auf dem Gabentisch gefunden habe. Sehnsüchtig warte ich auf einen weiteren Band von den insgesamt sieben, welche die „Zerrissenen Reiche“ von Thomas Plischke einmal umfassen sollen. Nach „Die Zwerge von Amboss“ und „Die Ordenskrieger von Goldberg“ hat mich auch „Die Halblinge des ewigen Hains“ in seinen Bann geschlagen. Leider herrscht aus dieser Richtung derzeit bereits seit längerem Funkstille, sowohl das Blog als auch die Homepage des Schriftstellers schweigen sich darüber aus. Ich hoffe doch, dass nicht der Verlag diese tolle Septologie klammheimlich hat sterben lassen…
… und Spiele
Was das Gamen angeht, bin ich in allerjüngster Zeit nicht zu viel gekommen: Zwischen den Jahren habe ich mich mal wieder mit dem 3D-Modellieren befasst und mich ein wenig in Blender 2.5 eingearbeitet. Zuvor habe ich mich, obwohl Einzelspieler-Rollenspiele ja nicht so mein Ding sind, ein gut Stück durch Drakensang gespielt, das mir immer noch aufgrund der wunderschönen Grafik ausnehmend gut gefällt. Deutsche Wertarbeit eben, da kann man den ganzen Manga-artigen Asienkrempel dagegen frohgemut in die Tonne treten.
Auch World of Warcraft kann sich grafikmäßig mehr als nur eine Scheibe von Drakensang abschneiden. Vor allem, was die Qualität der Darstellung angeht (es gibt tatsächlich auch runde Räder), als auch die Diversität der Gebäude und die Landschaftsformen. Über meine Eindrücke nach einem Jahr Cataclysm habe ich mich ja unlängst ausführlich verbreitet und auch meiner Genugtuung darüber Ausdruck gegeben, dass die Worgen jetzt auch ein einfach zu bekommendes Mount haben, auch wenn es offiziell nicht als Rassenmount bezeichnet wird.
Was nun ansteht, ist die nächste Erweiterung „Mists of Pandaria“, die ja wohl für dieses Jahr zu erwarten ist. Vielleicht schon recht bald, denn dem Vernehmen nach heißt die Blizzard-Firmenband bereits L90ETC . Bei mir hält sich, um ehrlich zu sein, die Spannung allerdings in Grenzen und ich befürchte weitere Änderungen in eine Richtung, die mir schon seit dem Todesritter nicht gefällt: Man nennt das offiziell wohl Phasing, ich empfinde es als Gängelung des Spielers, denn ich wähle meine Quests lieber selber aus einem reichhaltigen Angebot, anstatt mir eine bestimmte Vorgehensweise vorschreiben zu lassen. Das hatte ich nämlich bereits vor 25 Jahren zur Genüge und es ist auch mit ein Grund dafür, das ich nicht gerade der ganz große Fan von Einzelspieler-Rollenspielen bin.
Zum Schluss noch einmal zurück zu den Asien-Games: Ich habe da ein neues „World of Warcraft für Arme“ entedeckt und angespielt, das kostenlose MMORPG „Forsaken World“. Leider muss man sich, wenn man es spielen will, von der unsäglichen Steam-Plattform gängeln und ausspionieren lassen. Was die Grafik angeht, ist Forsaken World auch wieder eines der Spiele, die sich die WoW-Macher einmal ansehen sollten: Vor allem auch, was die Gebäude angeht, sieht man, dass man heutzutage nicht mehr unbedingt mit lauter Versatzstücken arbeiten muss.
„Forsaken World“ kommt zwar von einem amerikanischen Hersteller, wird aber in China gemacht. Leider sieht man das nur zu deutlich: Während die als NPCs fungierenden Zwerginnen zwar eher lieblos gemacht sind, aber immerhin aussehen wie Zwerginnen, ist die Version für Spielercharaktere einfach unterirdisch. Sie erinnern an die Sorte Mädchen, die in den einschlägigen asiatischen Comics von Apparaten verrückter Wissenschaftler sowie Tentakeln und anderen Körperteilen ekliger Monster drangsaliert werden.. Schauderhafter sind nur noch die Zwerginnen aus Lineage II.
Zurück zum Neuen Jahr: Ich wünsche Euch allen, egal ober Ihr lieber spielt, das Lesen vorzieht oder – wie ich auch – das eine tut und das andere nicht lasst, ein glückliches und zufriedenes 2012 und natürlich auch immer Phat Lootz!