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Posts Tagged ‘Scherbenwelt’

Am Sonntagabend hat meine WoW-Zwergenjägerin Hühnergusti wieder fleißig Schmiede- und Ingenieurskunst geskillt. Natürlich, nachdem der arme Mainchar Ommo vorher stundenlang hatte Mats farmen müssen. Neben einem Adamantitbeil, bei dem sie mit dem Anlegen aber leider noch bis Stufe 65 warten muss, hat sie sich dabei auch eine Flugmaschine gebaut. Das ist zwar längst nicht mehr so schwierig wie früher, aber witzig sieht das Ding allemal noch aus.

Na, sieht das nicht putzig aus, die knackige Hühnergusti auf ihrer neuen Flugmaschine?

Wie ich bereits in meinem längeren Artikel über meine Erfahrungen aus einem Jahr World of  Warcraft Cataclysm erwähnt habe, ist meine Zwergenjägerin Hühnergusti Schmied und Ingenieur. Jetzt hat sie sich auch eine Flugmaschine gebaut. Das ist aber heute kein große Sache mehr: Zwei Teufelseisengehäuse, 20 Portionen Elementarsprengpulver, 20 mal eine Hand voll Teufelseisenbolzen und acht mal Sternenholz aus dem Verzauberkunstladen – mehr ist heute nicht mehr nötig, um mit dem Rezept, das man bei Ingi-Skill 300 bekommt, diesen witzigen Apparat zu bauen.

Als mein frühere Mainchar Drahtbart sich so ein Ding zusammen zimmerte, war das noch anders: Das größte Problem dabei waren die elementaren Zephyriumladungen. Die gab es nur beim Konsortium in Nagrand, in dem Lager am Südwestzipfel des Sonnenwindsees. Das Problem: Man musste die Rufstufe „respektvoll“ bei diesen Leuten haben, damit der Händler einem die Dinger verkaufte.  Drahtbart questete damals im Auftrag der windigen Gesellen den Nethersturm hinauf und hinunter, was aber noch lange nicht reichte. Als die Quests dann alle gemacht waren, blieb nur noch die eine wohlbekannte, wiederholbare Quest in Area 52, „Ein Hügel voll Astraler“. Die machte das wackere Kurzbein Drahtbart dann immer wieder, bis er schon fast blau in seinem Zwergengesicht wurde. Wenn ich es recht in Erinnerung habe,  dauerte die Aktion von Sonntag bis Donnerstag…

Heute geht es wesentlich einfacher, aber die Flugmaschine ist immer noch witzig. Und sie passt, wie ich finde, besonders gut auch zu Zwergen.

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Eine der blödesten Änderungen, die mit WoW Cataclysm kamen, waren die verschwundenen Portale in die Hauptstädte, die es bis dahin in Shattrath und Dalaran gegeben hatte. Dafür kamen Auktionatoren dorthin. Damit wollte Blizzard angeblich bezwecken, dass die alten Hauptstädte attraktiver würden. Wie das gehen sollte, erschließt sich mir nicht: Wie soll jemand, der in der Scherbenwelt oder in Nordend levelt, in die Hauptstädte von Kalimdor und den Östlichen Königreichen gelangen, wenn es keine Portale gibt? Die beschwerlichen Reisen über die verwüsteten Lande bzw. mit den Eisbrechern und dann per ganz normaler Greifenlinie tut sich doch niemand an, schon gar nicht, wenn es Auktionshäuser und Lehrer in den neuen Gebieten gibt.

Irgendjemand unter den WoW-Machern bei Blizzard muss da ein Brett vor dem Kopf gehabt haben: Städte attraktiver machen, indem man den Weg dorthin versperrt… Naja, immerhin hat man den Fehler jetzt wenigstens teilweise korrigiert und immerhin die Portale nach Orgrimmar und Sturmwind in Shattrath und Dalaran wieder geöffnet.

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Jetzt ist es also heraus: Diese Woche wurden die Spekulationen um den Erscheinungstermin der schon lange erwarteten  World of Warcraft Erweiterung Cataclysm beendet. Blizzard gab offiziell bekannt, dass die schon lange mit Spannung erwartete dritte Erweiterung ab dem 7. Dezember zu haben sein wird.

Ganz unerwartet kam die Nachricht ja nicht. Der Patch 4 deutete bereits darauf hin, denn eine neue Zahl vor dem Punkt in  der Patch-Nummer bedeutet einen großen Content-Patch, der auch bisher schon die Erweiterungen vorbereitete.

Viel Neues in der World of Warcraft

Neue Rassen, Gebiete, Fähigkeiten und Belohnungen kennen wir ja bereits von den bisher erschienenen Erweiterungen. Natürlich wird es das auch diesmal geben; mit Spannung erwartet werden ja speziell auch die beiden neuen Rassen Worgen und Goblins. Ganz neu ist aber, dass sich mit dieser Erweiterung auch die alte Welt von Azeroth erheblich verändern wird: Durch den Cataclysm, den Kataklysmus, eine unvorstellbare Katastrophe, werden die altvertrauten Gebiete in den Östlichen Königreichen und  in Kalimdor komplett umgemodelt.

Für altgediente WoW-Zocker wird es daher nicht nur interessant werden, mit dem Mainchar die neuen Herausforderungen der fünf zusätzlichen Level, der neuen Gebiete, Belohnungen und Instanzen und all dieser Dinge anzunehemen. Auch das Spielen neuer Charaktere wird einen zusätzlichen Reiz bekommen, da sich ja die Gebiete für die ersten 60 Level verändern und dann darauf warten, neu entdeckt zu werden.

Wie wird die neue alte World of Warcraft aussehen?

Ich selbst bin schon mal gespannt, wie die neuen Gebiete und die umgewandelten alten aussehen werden, denn ich habe an der Beta nicht teilgenommen. Die Scherbenwelt gefällt mir persönlich ja nicht so besonders, am ehesten fühle ich mich dort noch in Nagrand wohl. Nordend trifft meinen Geschmack wesentlich besser, besonders gut gefällt mir Grizzlyhügel. Was mir von den mit Cataclysm zur World of Warcraft neu hinzu kommenden Gebieten gefallen wird, muss sich zeigen und natürlich auch, wie mir die neuen Gesichter der altvertrauten Länder zusagen werden.

Falls ich Zeit haben werde, wieder einmal öfter World of Warcraft zu spielen, denn derzeit bin ich ja mit meinen 3D-Experimenten und den Bildern zu meiner Welt Endom stark beschäftigt. Und natürlich sollte es auch mit dem ersten Roman des Zwergenstahl-Zyklus, dem Dolch des Schamanen wieder vorangehen, der derzeit auch Not leidet. Gut ist jedoch allemal der Termin, an dem die neue Erweiterung zu World of Warcraft erscheint: Grad recht zur Winter und Weihnachtszeit, wo zumindest ich mich gerne mit solchen Dingen vergnüge.

Zeit für World of Warcraft Classic

Ein bisschen traurig ist dabei, das mit dem Start von Cataclysm das alte World of Warcraft verschwinden wird wie es den Veteranen nunmehr seit  einem halben Jahrzehnt und auch mir seit nunmehr bald vier Jahren bekannt ist. Langsam wird es nun also Zeit, die ersten „WoW-Clasic“-Server aufzusetzen, die sich viele  ja schon lange wünschen.  So etwas würde nicht nur alten WoW-Zockern die Möglichkeit einer Reise in die eigene „World of Warcraft Jugendzeit“ ermöglichen, sondern auch neuen Spielern erlauben, einmal zu sehen, „wie es damals war“. Also Blizzard, frisch ans Werk und World of Warcraft Classic aufgesetzt!

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Über WoW, also World of Warcraft wird heutzutage viel geredet und geschrieben. Leider von vielen Leuten auch größtenteils Mist. Soweit es Leute sind, die sich mit WoW auskennen, kann man zwar viele Informationen bekommen, die man als fortgeschrittener Spieler braucht und auch für Anfänger gibt es allerhand Tipps. Also alles Arbeit, die bereits getan ist. Was ich hier und heute tun möchte, ist daher, einfach einmal kurz – soweit dies bei einem derart komplexen Thema möglich ist – und bündig zu erklären um was es bei WoW geht, damit sich derjenige informieren kann, der sich fragt, ob WoW wohl etwas für ihn wäre oder einfach nur wissen will, um was es beim viel gerühmten und geschmähten World of Warcraft eigentlich geht.

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Haarsträubende Abenteuer in phantastischen Welten hautnah erleben - und das auch noch bequem im Sessel vor dem Bildschirm: Wo bekommt man das? Natürlich bei World of Warcraft 😉

Was ist World of Warcraft?

World of Warcraft ist ein so genanntes MMORPG ein Massive Multiuser Online Role Playing Game. Das bedeutet auf Deutsch etwa so viel wie „Online-Rollenspiel für sehr viele gleichzeitig spielende Spieler“. Man spielt also mit und gegen eine Menge anderer Spieler auf einem Server, der die Spielwelt und das Geschehen auf ihr steuert. Weil es aber bei World of Warcraft sehr, sehr viele Mitspieler gibt, spielen nicht alle auf ein und demselben Server, sondern werden auf viele verschiedene Server verteilt, auf denen jeweils einige Tausend Spieler angemeldet sind und mehr oder weniger oft auch online sind und spielen.

Spielwelt und Hintergrundgeschichte

Den Hintergrund für World of Warcraft bildet das Warcraft-Universum, welches bereits als Plattform für die Strategiespiele der Warcraft-Reihe, Rollenspiele und Romane diente. Es besteht vor allem aus dem Planeten Azeroth und den Trümmern des Planeten Draenor, welche als Scherbenwelt bezeichnet werden.

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Die bärbeißigen Zwerge gehören zur eher biederen Allianz...

Im Warcraft Universum gibt es zwei große Machtblöcke, die Allianz und die Horde. Obwohl die traditionell „guten“ Rassen Zwerge und Menschen zur Allianz gehören und man bei der Horde die früher meist als „böse“ geltenden Orks und Trolle findet, sind weder die Allies die White- noch die Hordler die Black-Hat-Cowboys.

Soweit sie gegeneinander Krieg führen, hat das nichts mit gut und böse zu tun, sondern mit ganz gewöhnlichen Interessenkonflikten. Was die beiden allenfalls unterscheidet ist, dass die Allianz eher zivilisiert-gesittet, die Horde ein wenig barbarisch-chaotisch daherkommt.Gute Jungs und Mädels mit berechtigten Interessen sind sowohl die Hordler als auch die Alllies aber allemal.

Allianz und Horde haben jedoch zwei gemeinsame, gefährlich Feinde, derentwegen sie auch schon zusammengearbeitet haben und das wohl auch wieder tun müssen. Die Ansätze dazu sind stellenweise auch schon wieder da. Trotzdem besteht derzeit mehr oder weniger offene Feindschaft zwischen den beiden großen Parteien auf Azeroth.

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... die treudoofen Orks hingegen zur ruhmreichen, aber etwas anrüchigen Horde

Die gemeinsamen Feinde von Allianz und Horde sind die Brennende Legion und die Geißel. Die Brennende Legion ist eine Dämonenarmee, die von dem gefallenen und zu einem Dämon gewordenen Titanen Sargeras gegründet wurde um das Universum in Chaos und Verwüstung zu stürzen. Die Geißel ist eine Armee von verschiedenartigeren Untoten wie Skeletten, Ghulen und Zombies, die dem Lichkönig untersteht. Sie rekrutiert ihre neuen Mitglieder durch eine Krankheit, die Seuche, die Humanoide in Untote verwandelt. Sie war einst eine Hilfstruppe der Brennenden Legion; mittlerweile hat sich aber der Lichkönig selbstständig gemacht und köchelt sein eigenes Giftsüppchen.

Avatare oder Spieler-Charaktere

Beim Spielen von World of Warcraft ist man in Form eines Avatars oder Charakters in einer virtuellen Welt unterwegs, die aus vielen verschiedenen unterschiedlichen Ländern besteht. Dort muss man Gegner bekämpfen, was Erfahrungspunkte einbringt und den Charakter, kurz auch als Char bezeichnet, Stufe um Stufe wachsen lässt. Je höher die Stufe des Charakters ist, umso stärkere Gegner kann er bezwingen. Das ermöglicht es ihm, immer neue Länder zu besuchen, wo er wiederum auf stärkere Gegner trifft, deren Bezwingen ihn wiederum weiter wachsen lässt.

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Von beiden Arten gibt es - wie bei den anderen Rassen ebenfalls - ...

Die Kampfkraft eines Charakters wird nicht nur von seiner Stufe bestimmt, sondern auch von seinen erlernten Fähigkeiten und in hohem Maße von seiner Ausrüstung. Daher besteht ein wichtiger Aspekt von WoW darin, möglichst gute Waffen und Rüstungsteile zu ergattern, um den Charakter immer weiter auszubauen.

Hat man die jeweilige Höchststufe erreicht, ist das Spiel keineswegs zu Ende, sondern beginnt nach Ansicht vieler Spieler erst richtig: Jetzt gilt es nämlich, immer stärkere Gegner zu bezwingen, um immer bessere und seltenere Ausrüstungsgegenstände zu erhalten, die den Charakter weiter verbessern.

Rassen und Klassen

Wenn man sich seine Spielfigur erstellt, kann man unter verschiedenen Rassen und Klassen wählen. Die Rasse entscheidet über gewisse, aber nicht wirklich entscheidende Sonderfähigkeiten des Charakters, vor allem aber über die Zugehörigkeit zu einer der beiden Spielparteien, der Allianz und der Horde. Möchte man z.B.ein Zwerg sein, gehört man der Allianz an, entscheidet man sich für einen Ork, wird man Mitglied der Horde.

Das Aussehen der verschiedenen Rassen ist wohl dahingehend gestaltet, unterschiedliche Geschmäcker anzusprechen: Die Menschenfrauen erinnern z.B. ein wenig an Barbie, männliche Zwerge und Orks sind knuffig und knorrig, männliche Blutelfen sehen unangenehm gut aus. Hat man sich für eine Rasse entschieden, kann man das Aussehen des Charakters noch in gewissen Grenzen individualisieren, indem man zwischen männlich und weiblich, unterschiedlichen Hauttönen, ein paar Gesichtern etc. auswählt.

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... auch weibliche Exemplare

Neben der Rasse wählt man sich noch eine Klasse, die darüber entscheidet, mit welchen Aktionen der Charakter seine Gegner bekämpfen kann: Jäger z.B. schießen, legen Fallen und hetzen abgerichtete Tiere auf den Feind, Schurken verfügen über bösartige Nahkampftechniken;die sie zumTeil aus dem Hinterhalt einsetzen können und Hexenmeister etwa wirken grausame Schadenszauber auf ihre Opponenten, die sie schwächen, verbrennen, einfrieren und dergleichen.

Berufe

Im Spiel selbst kann der Charakter dann noch zwei Berufe erlernen, mit deren Hilfe er sich Materialien beschaffen und daraus mehr oder weniger nützliche Gegenstände anfertigen kann. Oft ist auch mehr als ein Handwerker notwendig um einen interessanten Gegenstand zu machen und oft benötigt man auch Materialien von verschiedenen Sammelberufen. Dadurch wird es erforderlich, untereinander zu handeln, oder mehrere Charaktere zu erstellen, die verschiedene Berufe haben und sich gegenseitig zuarbeiten.

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Auf dem Charakterauswahlbildschirm kann man sich neue Charaktere erstellen

Außer nützlichen Dingen, wie Waffen und Rüstungen können Handwerker zum Teil auch Gegenstände herstellen, die lediglich hübsch oder lustig sind und ganz einfach den Spielspaß erhöhen: Schneider können außer Stoffrüstungen auch Anzüge und Damenkleider für besondere Anlässe herstellen. Ingenieure hingegen können z.B. Fluggeräte herstellen, die zwar nicht besser sind als die sonst im Spiel käuflichen fliegenden Reittiere, jedoch witzig aussehen.

Außer seinen zwei Hauptberufen wie Schmied, Bergmann, Schneider usw. kann jeder Charakter Kochen, Angeln und Erste Hilfe erlernen um sich und andere mit
Nahrungsmitteln zu versorgen und nach Kämpfen zu heilen. Sowohl in den Haupt- als auch in den Nebenberufen wächst das Geschick, der „Skill“, des Charakters wenn er Gegenstände oder Materialien herstellt bzw. gewinnt, die für ihn noch eine bestimmte Schwierigkeit besitzen. Mit diesen wachsendem Skill kann er dann immer neue Fähigkeiten erlernen, die beim Anwenden wiederum den Skill erhöhen, aber immer nur so lange, bis sie für ihn wieder leicht geworden sind. Dann muss er jeweils neue und schwierigere Dinge dazulernen, wenn er in seinem Beruf weiterkommen will.

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Ein zwergischer Jäger mit Schießeisen und abgerichtetem Tiger

Die Grafik von WoW ist übrigens nicht photorealistisch, sondern zeichentrickartig, was von den einen kritisiert wird, anderen wiederum gefällt. Fest steht aber, dass das Spiel dadurch weniger Ansprüche an die verwendete Hardware stellt, was durchaus einer de Gründe für seine Beliebtheit sein könnte. Mit entsprechender Hardware kann man dennoch eine qualitativ hochwertige Grafik erzielen, die zwar immer noch zeichentrickartig aussieht, aber sehr schöne Effekte bietet.

Der Spielablauf

Wie bei Multiuser-Kampfspielen üblich, kann man bei WoW mit und gegen andere Spieler aber auch mit und gegen vom Computer gesteuerte Spielfiguren (Characters oder Charaktere) spielen. Letztere bezeichnet man als NPC (Non Player Character) oder im Deutschen etwas holperig als NSC (Nicht-Spieler-Charakter). NPCs die dazu dienen, dass man mit ihnen kämpft bezeichnet man auch als „Mobs“.

Diese NPCs können feindlich,neutral oder freundlich sein und und unterschiedliche Rollen spielen.Freundliche und neutrale NPCs treten unter anderem als Händler auf, bei denen der Spieler Nahrung, Waffen und  dergleichen einkaufen und erbeutete Dinge verkaufen kann, Dazu dient virtuelles Spielgeld,welches in WoW ganz einfach die Einheit „Gold“ hat; 1 Gold entspricht 100 Silber und 1 Silber wiederum 100 Kupfer.

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Questgeber, erkennbar am gelben Ausrufezeichen über dem Kopf, gibt es in großer Anzahl: Sie halten Aufgaben bereit, für die der Charakter zusätzliche Punkte und mehr oder weniger wertvolle Belohnungen erhält.

Neben den Händlern gibt es auch NPCs die als Lehrer fungieren. Hier kann der Charakter gegen Geld seine Fähigkeiten erweitern und zwar umso mehr, je höher er auf der Stufenleiter steigt. Wieder andere sind Questgeber, bei ihnen kann man Aufgaben, so genannte Quests annehmen. Erledigt man sie, bekommt man dafür Erfahrungspunkte, Geld und/oder Sachpreise wie Waffen oder Nahrungsmittel.

Feindliche NPCs dienen vor allem als Gegner. Man bekämpft und tötet sie um Erfahrungspunkte und Beute zu erhalten. Einen getöteten computergesteuerten Gegner kann man ausrauben („looten“), er „droppt“ nämlich mehr oder weniger wertvolle Materialien, Ausrüstungsgegenstände und teilweise auch Geld. Die Gegenstände kann man benutzen oder verkaufen. Dabei gibt es zum Teil mehr oder weniger brauchbare Dinge, die man an andere Spieler verkaufen kann. Dies geschieht entweder direkt mit der Handelsfunktion des Charakters oder über ein Auktionshaus,welches im Prinzip so funktioniert wie eBay.

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Sehr oft droppen Mobs aber auch nutzlosen Plunder, der zu wirklich nichts zu gebrauchen ist. Mit „Gnollspeichel“, „gelatineartiger Schmiere“ oder „gemauserten Federn“ kann kein Charakter etwas anfangen. Offenbar gibt es aber doch irgendwo in der weiten, fiktiven Welt Bedarf dafür, denn an Händler kann man solche Dinge jederzeit verkaufen. Spieltechnisch sind sie wohl dazu gedacht, zum Einkommen der Charaktere beizutragen. An bestimmten Kennfarben erkennt der Spieler, ob seine Beute nur zum Verkauf an einen Händler geeignet ist, seinem oder einem anderen Charakter nutzen kann oder gar einen mehr oder weniger erheblichen Wert besitzt.

Kämpfen

World of Warcraft wird gerne mit dem Wort „Killerspiel“ bezeichnet und zwar von Leuten, die wenig bis gar keine Ahnung von Computerspielen haben, sondern einfach nur auch gerne mitreden möchten. Würde man den Begriff „Killerspiel“ damit definieren, dass es bei einem Spiel darum geht, feindliche Spielfiguren zu eliminieren, müsste man auch Spiele wie Schach oder Völkerball als „Killerspiele“ bezeichnen.

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Hier geht es zur Sache: Drahtbart, der Zwergenjäger hat seinen Tiger auf eine fiese Riesenspinne gehetzt und das Gewehr schon im Anschlag

In der Tat ist der Kampf aber einwichtiges Element bei World of Warcraft und erforderlich, um im Spiel voranzukommen. Das Kampfsystem beruht darauf, dass eine Figur der anderen möglichst viel Schaden – „Damage“ – zufügt und selbst möglichst wenig Schaden erleidet, damit die Gesundheit, die Lebensenergie des Gegners möglichst aufgezehrt ist und er stirbt, bevor dies bei ihr selbst der Fall ist.

Stirbt der Charakter einmal im Kampf, ist das keineswegs das Ende des Spiels. Ein „Game Over“ gibt es bei World of Warcraft nicht. Man landet lediglich als Geist auf dem nächsten Friedhof. Von hier aus kann man dann in Geistform zu seinem Leichnam zurück pilgern, wo man per Mausklick ins Leben zurückkehren kann. Allerdings strapaziert das Sterben die Ausrüstung sehr, viel mehr, als dies die normale Abnutzung im Kampf tut. Wenn man öfter stirbt, muss man daher schon bald einen Handwerker aufsuchen, der einem das Outfit – natürlich gegen Bezahlung – wieder in Ordnung bringt.

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Ein menschlicher Hexenmeister und sein fieser Wichtel spielen einem dümmlichen Oger ziemlich übel mit

Zwischen den Kämpfen, teilweise auch während eines Kampfes, muss die Gesundheit der Recken wieder aufgefüllt werden. Dazu gibt es verschiedene Methoden: Es kann gegessen werden, es gibt Heiltränke und von Charakteren mit Erste-Hilfe-Kenntnissen erzeugte Verbände. Manche Charakterklassen können auch sich und andere mit Hilfe magischer Kräfte heilen.

Gruppen und Schlachtzüge

Gewisse Gegner können nur durch Zusammenarbeit mehrerer Charaktere bezwungen werden: Klassen mit starker Rüstung, die man als „Tanks“ (Panzer) bezeichnet, nehmen die Schläge auf sich, die solche starken NPCs erzeugen, in dem sie sie zwingen sie und nicht die schlechter geschützten Teamkollegen anzugreifen. Dazu sind in der Spielmechanik Aktionen vorgesehen, die es den Tanks ermöglichen „die Aggro zu ziehen“, das bedeutet, die Aggression des Gegners auf sich zu lenken.

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Standesdünkel gibt es bei Zwergen nicht: König Magni Bronzebart steht gerne mal für ein Erinnerungsfoto mit einem seiner Untertanen zur Verfügung

Andere Klassen, „Damage Dealer“ („Schadensausteiler“) wie Schurken oder Jäger fügen gleichzeitig dem Gegner Schaden zu, währen wieder andere, „Heiler-Klassen“ wie Priester oder Druiden dafür sorgen, dass die Kämpfer ständig geheilt werden. Dabei muss ständig auf Balance geachtet werden, denn sowohl das Erzeugen von Schaden als auch das Heilen erzeugen „Bedrohung“ beim Gegner, was bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit steigt, die Aggro zu ziehen, also von ihm angegriffen zu werden.

Gerät die Kampftechnik der Gruppe aus der Balance und greift der Gegner z.B. den Heiler an, weil er zuviel geheilt und damit die Aggro gezogen hat, kann dies sehr schnell zu einer Kettenreaktion führen: Der Heiler stirbt, die anderen Gruppenmitglieder werden nicht mehr geheilt und sterben nacheinander ebenfalls – die Gruppe wird „gewipet“, wie es im WoW-Fachjargon heißt.

Eine Gruppe von Charakteren kann bei WoW bis zu fünf Mitglieder umfassen. Für manche Gegner reicht dies jedoch nicht. Deswegen können aus mehreren Gruppen Schlachtzüge gebildet werden, die dann bis zu 40 Charaktere umfassen können. Tatsächlich gibt es im Spiel auch einige so starke Gegner, die nur von einem ganzen Schlachtzug aus 25 (früher sogar 40) Charakteren besiegt werden können, der dann auch noch eine geeignete Zusammensetzung aufweisen und gekonnt koordiniert werden muss.

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Größere Entfernungen überwindet man mit Hilfe von öffentlichen Flugtieren, die auf bestimmten Linien verkehren

Instanzen

Die besonders starken Gegner, die so genannten Bosse, findet man vor allen Dingen in Instanzen. Eine Instanz ist ein bestimmter Bereich der Welt, die für jede Gruppe, die ihn aufsucht, gesondert, quasi in Form von Parallelräumen, existiert. Wenn mehrere Gruppen also in die gleiche Instanz gehen, hat jede dieser Gruppe den kompletten instanzierten Bereich samt sämtlichen darin befindlichen NPCs für sich und merkt von den anderen Gruppen nichts, die sich gleichzeitig im gleichen Bereich befinden.

Der Sinn dieser Instanzen besteht darin, dass mehrere Gruppen gleichzeitig den jeweiligen Bereich besuchen können ohne sich gegenseitig zu behindern und/oder in Streit um die Bosse geraten zu können. Vor allem droppen die Bosse in der Regel besonders begehrte Dinge („Items“) die  im Vorhinein bekannt sind und ein Hauptgrund für den Besuch von Instanzen sind. Oft wird bereits vorher abgesprochen, wer welches Beutestück erhält, andernfalls werden diese und auch andere wertvollere Beutestücke verlost.

Kampfkraft und Widerstände

Der im Kampf erzeugte Schaden hängt nun von bestimmten Parametern eines Charakters ab, wie etwa der Klasse, der Stufe und der verwendeten Aktion. Je nach Klasse sind dafür bestimmte Eigenschaften der Figur entscheidend, wie etwa Intelligenz, Beweglichkeit oder Stärke. Diese Eigenschaften wiederum können von getragenen Ausrüstungsgegenständen wie Waffen oder Rüstungsteilen dauerhaft oder von gewissen Zaubern vorübergehend verstärkt werden. Eine wesentliche Rolle dabei spielt die verwendete Waffe, die einen bestimmten Schaden pro Schlag erzeugt und mit einer bestimmten Frequenz zuschlägt.

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Untote sehen etwas unappetitlich aus, werden aber dennoch gern gespielt

Auf der anderen Seite bestimmen Klasse, Stufe, dauerhafte Verbesserungen durch Ausrüstung und temporäre Zauber, wie groß der Widerstand gegen den erlittenen Schaden und wie viel Lebensenergie (Gesundheit) vorhanden ist. Aus diesen Werten errechnet sich schlussendlich der Abzug an Gesundheit, den ein Charakter erleidet, wenn er einen Schlag einstecken muss.

Dabei wirkt aber noch eine Zufallskomponente mit, es wird gewissermaßen ausgewürfelt, ob ein Schlag etwa nur streift, schmettert oder gar kritisch trifft, ob er vielleicht geblockt oder gar ganz pariert werden kann, also mehr oder weniger stark bzw. vielleicht sogar überhaupt nicht wirkt. Die Parameter für diese Zufallskomponente wiederum werden aber auch von den Eigenschaften der betroffenen Charaktere beeinflusst: Man kann mit Ausrüstungsteilen und Zaubern die Chance zu parieren, auszuweichen, kritische Treffer zu erleiden oder zu erzielen und dergleichen beeinflussen.

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Auch Blutelfen sind beliebt

Zu allem Überfluss gibt es auch noch unterschiedliche Arten von Schaden, gegen die unterschiedliche Widerstände erforderliche sind: Die tollste Plattenrüstung eines Kriegers etwa nützt nichts gegen den Zauberschaden eines Hexenmeisters oder den Schattenschaden eines Priesters. Deswegen muss ein Krieger sehen, dass er zu seinem hohen Rüstungswert auch seine Widerstände gegen andere Schadensarten erhöht.

Dieser Ausbau eines Charakters zu höchstmöglicher Kampfkraft erfordert nun eine Menge Kenntnisse über das Zusammenwirken der Parameter von Charakter und Ausrüstung. Dazu gibt es jede Menge Informationen einschließlich einschlägigen Formeln im Netz, die von den ganz harten Spielern eifrig studiert und diskutiert werden.

Eine wichtig Rolle für die Kampfkraft eines Charakters spielt auch die so genannte Skillung: Ab der Stufe10 erhält der Char mit jeder neuen Stufe einen Talentpunkt. Diese Talentpunkte kann er einsetzen um bestimmte Fähigkeiten zu verbessern oder ganz neu zu erlernen. Dabei sind die Talente in drei Sparten aufgeteilt, die Spezialisierungsmöglichkeiten der jeweiligen Charakterklasse darstellen. So hat z.B. ein Jäger die Auswahl, sich auf „Überleben“, „Treffsicherheit“ oder „Tierherrschaft“ zu spezialisieren.

Der Witz dabei ist, dass in jeder Sparte erst die niedrigeren Talente erworben werden müssen, bevor man höherwertige erhält. Da die Zahl der Talentpunkte aber insgesamt begrenzt ist, muss man sich für eine Spezialisierung entscheiden, wenn man wirklich wertvolle Fähigkeiten erwerben will. Wer von allem etwas haben will, wird in allen Sparten bestenfalls mittelmäßig sein.

Nur etwas für Cracks?

In der Tat ist es geradezu eine Wissenschaft, einen WoW-Charakter von wirklich hoher Kampfkraft zu erstellen. Das bedeutet aber nicht, dass nur ausgefuchste Rechenkünstler, die gleichzeitig ein exzellentes Maß an Verständnis für komplexe Zusammenhänge und Abhängigkeiten besitzen, an diesem Spiel Freude haben können.

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Besondere Gags zu besonderen Gelegenheiten: zu Haloween hat sich diese Zwergenfrau als Piratin verkleidet

Anders als etwa beim Sport im realen Leben, reicht es bei WoW aus, zu wissen, wie man etwas erreicht, um es auch tatsächlich zu verwirklichen. Ein Turner etwa, der weiß, dass eine bestimmte Übung bei ihm nicht richtig klappt, hat noch lange nicht gewonnen, wenn er herausfindet, dass dafür eine bestimmte Muskelgruppe seines Körpers zu schwach ist. Erst wenn es ihm gelingt, diese Muskelgruppe entsprechend stark zu machen, wird er Erfolg haben.

Wenn hingegen ein WoW-Charakter z.B. zu wenig Schaden erzeugt, kann ein erfahrener Spieler ohne weiteres dessen Besitzer helfen, indem er ihn berät und ihm sagt, was er an der Figur verändern muss. Damit ist dann das Problem dann auch bereits behoben, sieht man davon ab, dass es noch etwas Geduld und Fleiß braucht, etwa erforderliche Ausrüstungsgegenstände oder dergleichen zu erbeuten bzw. das Geld für deren Kauf zu verdienen.

Um seine verbesserten Fähigkeiten auch richtig nutzenzu können, benötigt er nun noch das Wissen, wie er seine Kampfaktionen richtig nacheinander einsetzt, um möglichst viel Schaden zu erzielen. Diese Abfolge bezeichnet man als „Rotation“. Ein wenig Reaktionsfähigkeit und ein gewisses manuelles Geschick ist nun zwar auch noch erforderlich, doch spielt dies lange keine so große Rolle wie etwa beim Tischtennis, Billard oder Dart.

Zudem sind Ausrüstung und Skillung von Charakteren beileibe nichts geheimes: Es gibt auf der WoW-Website eine Datenbank, das Arsenal, die alle Charaktere ab der Stufe 10 enthält und von jedem eingesehen werden kann. Es ist also überhaupt kein Problem, einen erfolgreichen Charakter einfach „nachzubauen“. Schlussendlich ist eine ausgefuchste Ausrüstung und Skillung eigentlich nur für die großen Instanzen und für das Töten anderer Spieler wirklich notwendig. Auch ein Durchschnittsspieler ohne viel Ahnung von diesen Geheimnissen wird ohne größere Probleme die Höchststufe erreichen und viel Spaß beim Spielen haben.

Kommunikation und gemeinsames Spiel

Um mit anderen Spielern zusammen spielen zu können, muss man mit ihnen auch kommunizieren können. Dazu gibt es in World of Warcraft einen Text- und seit einiger Zeit auch einen Sprachchat mit jeweils mehreren Kanälen.

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Privilegierter Pilot: Ab der Stufe 70 kann jeder Charakter ein fliegendes Reittier nebst dem zugehörigen "Führerschein" erwerben. Diese skurrile Flugmaschine können sich aber nur Ingenieure bauen.

Der Sprachchat ist nicht besonders gut bei den Spielern angekommen. Zum einen ist seine Qualität nicht gerade überragend, zum anderen gibt es schon lange spezielle Sprachchat-Programme für Onlinespieler wie etwa TeamSpeak. Sie besitzen den Vorteil, dass man sich unabhängig vom Spiel unterhalten kann, also auch als Mitglied der Allianz mit Mitgliedern der Horde und umgekehrt sowie auch den, dass man sich einigermaßen sicher sein kann, nicht von Blizzard-Mitarbeitern belauscht zu werden. Der Tastaturchat bietet die Möglichkeiten, die man auch von Tastaturchats im Web kennt: verschiedene Kanäle (Räume), die Möglichkeit, private Kanäle zu eröffnen, Privatnachrichten (Flüstern), eine Freundesliste und Ignorieren.

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Mit solchen Zeppelinen reisen die Angehörigen der Horde zwischen den Kontinenten

Als zusätzliches Ausdrucksmittel können die Charaktere bestimmte Sprüche – Anmachsprüche, Witze, Begrüßungen und Verabschiedungen – akustisch von sich geben, weinen, lachen, sich hinlegen, jubeln usw. Wie bereits erwähnt, können sich Spieler in Gruppen und Schlachtzügen, so genannten Raids temporär organisieren. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit Gilden zu gründen. Eine Gilde besitzt einen eigenen Chatkanal und eine Liste mit den Mitgliedern, auf der man sehen kann, wer von der Gilde außer einem selbst gerade sonst noch online ist. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, einen Gildentresor einzurichten, in den Gegenstände gelegt werden, die Gildenmitgliedern zukommen sollen, die Bedarf daran haben und man kann ein Gildenwappen entwerfen Dieses Gildenwappen erscheint dann auf den Wappenröcken, die sich die Gildenmitglieder kaufen und zusätzlich zu ihrer normalen Kleidung bzw. Rüstung tragen können.

Innerhalb der Gilden können Ränge vergeben werde, die z.B. militärischen Dienstgraden entsprechen. Mit diesen Rängen können Privilegien verknüpft werden, z.B. das Aufnehmen von neuen Mitgliedern und der Zugriff auf den Gildentresor.

Ein Suchtmittel?

Wenn es um Online- bzw. Computerspielsucht geht, ist in aller Regel die Erwähnung von World of Warcraft nicht weit. Über „Computerspielsucht“ und die tatsächlichen Probleme beim „Computermissbrauch“ im allgemeinen gibt es bereits einen Artikel hier auf dem Blog. Je nach Definition von „Sucht“
kann im Prinzip alles süchtig machen, was Spaß macht. Speziell World of Warcraft betreffend wird darüber hinaus auch gerne angeführt, dass das gemeinsame Spielen ein besonderer Suchtfaktor sei. Daraus würden Gruppenzwänge, das Streben nach Anerkennung und die Vernachlässigung anderer Dinge entstehen.

Genau das entsteht aber auch, wenn man einen Mannschaftssport betreibt, was im Gegensatz zum Spielen am Computer jedoch als sozial anerkannt, ja eher sogar erwünscht gilt.Ich habe z.B. auch noch nirgends gelesen, dass es als Abhängigkeits-Symptom gewertet würde, dass jemand seine Termine und Abläufe an seinem Fußballtraining ausrichtet und für diesen Sport andere Dinge aufgibt.

Um die langen Zeiten zu würdigen, die mit dem Spielen von World of Warcraft verbracht werden, muss man sich eines vor Augen halten: World of Warcraft ist ist kein Spiel im Sinne von Pacman oder Tetris, bei dem man eben mal ein Runde zockt. Da es sehr komplex ist und eine Vielzahl von Zielen erreicht werden können, kann man das Spielen von World of Warcraft eigentlich bereits als ein komplettes Hobby ansehen.

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Eine Orkfrau auf dem für diese Rasse typischen Reittier, einem Wolf

Ob es nun erstrebenswert ist, seine ganze Freizeit vor dem Computer zu verbringen, darüber mag man gerne geteilter Meinung ein. Fest steht aber, dass viele Leute – und womöglich auch einige, die über WoW lamentieren – ihre komplette Freizeit vor dem Fernsehapparat verbringen, sich aber sicherlich höchlichst dagegen verwahren würden als fernsehsüchtig bezeichnet zu werden.

Fest steht ferner, dass es auch andere Hobbies gibt, für die Leute ihre komplette Freizeit aufwenden. In Biographien kann man oft die Wendung lesen, dass jemand „jede freie Minute“ mit Fußball, Klavierspielen, Lesen oder sonstigen Beschäftigungen verbracht hätten. In aller Regel wird dies eher positiv dargestellt, jedenfalls ist nirgends zu lesen, dass jemand fussball-, klavier- oder lesesüchtig gewesen sei.

Im Gegenteil – ich persönlich zeige zum Beispiel im Hinblick auf Bücher ein Verhalten, dass im Zusammenhang mit anderen Dingen als eindeutiges Suchtverhalten interpretiert werden würde: Wenn das Wochenende oder gar Feiertage nahen und nicht genug ungelesene Bücher im Haus sind, muss ich eine Buchhandlung oder die Stadtbibliothek aufsuchen und mich mit Lesestoff eindecken, ganz genauso, wie sich Alkoholiker zu solchen Gelegenheiten mit Alkoholitäten eindecken. Erwähne ich dies irgendwo gesprächsweise, kann ich jedoch nicht feststellen, dass sich jemand darüber besorgt zeigt, eher hebe ich mit diesem „Geständnis“ mein Sozialprestige an.

Man sieht also: Die Definition einer Neigung zu einer Beschäftigung oder einer Substanz als Sucht hängt nicht nur von bestimmten Verhaltensweisen im Zusammenhang mit dem jeweiligen Gegenstand ab. Vielmehr spielt es ganz offenbar eine erhebliche Rolle, ob dieser Gegenstand etwas sozial anerkanntes ist oder nicht.

Man darf wohl annehmen, dass derzeit um „Computerspielsucht“ vor allem ein gewaltiger Medienhype und viel Stammstich- und Frisörgeschwätz stattfindet. Sicherlich ist es aber dennoch keine ganz so tolle Idee, seine ganze Freizeit mit Zocken zu verbringen. Man sollte vornehmlich in der realen Welt leben und sich nicht von Medien abhängig machen. Das Leben in Scheinwelten ist immer bedenklich, jedoch um so schlimmer, wenn es, wie beim Fernsehen etwa, Welten sind, die man absolut passiv erlebt. In dieser Hinsicht ist WoW-Zocken allemal besser, als ständig vor der Glotze abzuhängen und auch keine Gefahr, wenn man es in einem vernünftigen Rahmen betreibt.

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