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Archive for August 2010

Hier im Blog sind ja nur kleine Versionen der Illustrationen zu meinen Stories zu finden. Natürlich gibt es aber auch größere Versionen davon. Die stelle ich in Zukunft auf facebook unter dem Titel Geschichten aus dem Finsterwald und von anderswo“ als Album ein, denn es wäre ja schade, wenn sie nicht zugänglich wären. Bisher sind dort die Bilder zu „Das Gesetz der Orks“ zu sehen, der Erzählung, die ich gestern hier veröffentlicht habe.

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Heute gibt es mal wieder ein Erzählung aus West-Norsileum. Ommo Drahtbart ist auf der Jagd im Finsterwald und will in der Nähe von Bärenfels einen alten Jagdfreund besuchen. Als er dessen Hof erreicht, ist dort Schreckliches geschehen und noch Schlimmeres kann er gerade noch verhüten…

Das Gesetz der Orks

Es war einer jener Herbsttage, an denen ein echtes Jägerherz gar nicht anders kann, als hinaus zu gehen auf die Jagd.

Die Sonne schien auf den Finsterwald und in der Luft war jene besondere milde Wärme, welche die schönen Tage des Spätsommers und des Herbstes in Nordwest-Norsileum so unvergleichlich macht. Zwischen dem Gelb des Bergahorns, den verschiedenen Rottönen und dem goldenen Braun der Buchen lugten vereinzelt die grünen Blätter der stolzen Esche hervor, die trotzig ihr Sommerkleid behält, bis es ihr vom Leib fällt.

Es war Orksommer im Finsterwald, ein milder Herbst, ein Goldener Mond des Wisents. Eine Zeit, in der Ommo Drahtbart seinen Standardspruch vom Herbst, welcher der wahre Sommer des Jägers sei, öfter klopfte als in anderen Jahren. Der Zwerg saß auf seinem stämmigen Pony, hatte gerade am Rande der Lichtung unweit von Bärenfels halt gemacht, auf der das Gehöft von Bekor lag, seinem alten Jagdfreund. Zufrieden blinzelte er in die Sonne, als er aus dem Wald kam und blickte dann auf die Hoffläche vor ihm.

Der Platz zwischen den niedrigen Gebäuden der orkischen Hofstelle lag still in der Nachmittagssonne. Eine Spur zu still, wie es Ommo langsam aufging, als er auf den Hof ritt. Er wendete den Kopf zu Grisnira der Schneepantherin, seiner treuen Gefährtin und sah sie ratsuchend an. Die rabenschwarze Katze erwiderte seinen fragenden Blick und signalisierte ihm, dass sie ebenfalls der Ansicht war, dass hier etwas nicht stimmte.

Plötzlich raschelte etwas hinter einem der Nebengebäude und die Zweige der Büsche über dem niedrigen Dach des Schuppens bewegten sich. Zwerg und Katze blickten zunächst in die Richtung des Geräusches und sahen sich dann wieder an. Als Ommo gerade aus dem Sattel gerutscht war um zu Fuß hinter den Schuppen zu gehen, hörte er Wimmern und Schluchzen aus der offenen Tür des Wohngebäudes.

So schnell ihn seine stämmigen, kurzen Zwergenbeine trugen, sprintete Ommo dorthin. Was er durch die Küchentür sah, erfüllte selbst den hartgesottenen Jäger mit Entsetzen und brannte sich binnen Bruchteilen einer Sekunde in seine Netzhaut: Fana, das Eheweib von Bekor war breitbeinig auf den Küchentisch gefesselt, ihre leinene Hose und das Hemd aus dem gleichen Stoff zerfetzt, Brüste und Unterleib entblößt.

„… werde ich Dir fein säuberlich die Kehle durchschneiden, Orkschlampe…“ hatte Ommo noch im Herbeispringen gehört. Der Bursche, der das mit einem widerlichen Lachen gesagt hatte, hielt ein langes orkisches Jagdmesser in der Hand. Mit der anderen hielt er noch seine offene Hose, die er offenbar gerade hochgezogen hatte.

Das lähmende Entsetzen, das Ommo hatte erstarren lassen, währte nur einen kurzen Moment. Dann stieg der furchtbare, blutig rote Zwergenzorn in ihm auf. Während sich, ohne dass er recht wusste, was er tat, Ommos Arme mit der schweren, rasiermesserscharfen Streitaxt weit über seinen klobigen Schädel erhoben stieß er eine seiner obszönsten Beschimpfungen aus.

Das Letzte, was der Vergewaltiger auf dieser Welt zu hören bekam, war, brachte ihn mit nicht ganz alltäglichen geschlechtlichen Handlungen sowie Körperöffnungen und Geschlechtsteilen gewisser Haustiere in Verbindung. Dann spaltete die Zwergenaxt nicht nur seinen Schädel vollständig, sondern auch noch seinen Brustkorb bis zum Sternum. Als die Muskeln in seinen Unterarmen erschlafften, öffneten sich seine Finger. Zunächst fiel das Messer klirrend zu Boden, dann rutschte seine Hose herunter und entblößte die teigige, ekelhaft grauweißliche Haut seiner Arschbacken.

Bevor der tote Wilderer, um einen solchen handelte es sich nämlich offenbar, zusammensacken konnte, stemmte Ommo ihm den Fuß ins Kreuz, zog seine Axt heraus und beförderte ihn gleichzeitig mit einem Fußtritt in die Ecke. Dann klaubte er das Messer auf, zerschnitt die Fesseln der Orkfrau, die jetzt hysterisch zu schreien begonnen hatte, und zog sie auf die Beine.

„Es ist vorbei Fana“, brummte Ommo, „das ekelhafte Schwein ist mausetot und kann dir nichts mehr tun.“ Er legte den Arm um den Brustkorb der Frau (bis zu den Schultern reichte er ja nicht), die nun die Hände vors Gesicht geschlagen hatte und immer nur schrie. Er sprach weiter beruhigend auf sie ein: „Alles ist gut, es kann dir nichts mehr passieren…“

Als das nichts half, schüttelte er sie kurz und heftig, wobei er einen scharfen Schrei ausstieß. Das holte Fana in die Wirklichkeit zurück.

„Gar nichts ist gut, sie haben meinen kleinen Pan’tokar“, wimmerte sie jetzt, „seine Komplizen sind mit ihm davon.“

„Scheiße!“ entfuhr es Ommo. Dann ging es ihm auf: „Die können noch nicht weit sein, als ich auf den Hof kam, hat sich etwas hinter dem Schuppen bewegt! Das waren sie wohl, als sie sich verdrückt und ihren Kumpel hier im Stich gelassen haben.“

„Dann nichts wie hinterher!“ Schlagartig hatte die Orkfrau zu wimmern aufgehört und sich gefasst. Das plötzliche Bewusstsein, etwas tun zu können, hatte sie zu sich kommen lassen. Sie riss sich die Reste ihrer Kleider vom Leib, rannte in die Kammer und kehrte mit einem Lendenschurz zurück, den sie sich hastig umschlang. Sie griff sich ein Wehrgehänge mit einem kurzen Jagdschwert von der Wand und Bekors bewährte Saufeder, die Ommo einmal für ihn geschmiedet hatte.

Bis Ommo zu einem Reittier zurückgekehrt und in den Sattel geklettert war, hatte Fana bereits eines der kleinen, stämmigen Waldpferde aus dem Stall geholt, ihm ein einfaches orkisches Reithalfter übergestreift und war auf seinen Rücken gesprungen.

Von der Rückseite des Schuppens führten gut erkennbare Hufspuren in den Wald. „Sie sind offenbar in Richtung Straße“, vermutet Fana. „Leider haben diese Dreckschweine mir auch den Hund erschlagen, der könnte uns sonst gute Dienste leisten.“

Jetzt wusste Ommo auch, was vorhin gefehlt hatte, warum ihm der Hof zu still erschienen war: Das Gebell hatte gefehlt, mit dem die Hofhunde der Orks sonst jeden Besucher ankündigten.

„Grisniras Nase ist zwar nicht so fein wie eine Hundenase, aber eine frische Spur kann sie allemal verfolgen“, meinte er.

An der Straße wandte Grisnira sich ohne zu zögern nach links. Offenbar war die Spur noch ganz frisch. Es war ja auch noch nicht lange her, seitdem Ommo auf den Hof gekommen war und die Komplizen verschwunden waren.

„Sie sind in Richtung auf das Gebirge gezogen“, vermutet Fana erschrocken. Sie sagte nichts weiter und auch Ommo nickte zunächst lediglich. Beide wussten jedoch, was das höchstwahrscheinlich bedeutete, auch wenn es keiner aussprach: Die Verbrecher wollten den kleinen Orkbuben im ehernen Gebirge an einen Trollschamanen verkaufen, der ihn als Opfer für irgendeine seine grausigen Zeremonien brauchte.

„Sie werden aber nicht weit kommen“, brummte er dann beruhigend.

*

Sie waren ein kleines Stück weit geritten während dessen Fana Ommo erzählt hatte, was sich vorher zugetragen hatte: Bereits vor ein paar Wochen war Bekor von der Arbeit auf dem Topinamburfeld in der Nähe nicht zurückgekehrt. Als sie nachsehen gegangen war, wo ihr Mann bliebe, hatte sie ihn mit durchschnittener Kehle gefunden. Und heute waren diese drei Gestalten auf ihrem Hof aufgetaucht…

Ommo wusste, dass Bekors Familie Fana nicht besonders mochte. Das war auch der Grund dafür gewesen, dass die beiden sich den kleinen Hof ein Stück außerhalb von Bärenfels aufgebaut hatten. So war er auch nicht besonders verwundert, als ihm Fana erzählte, dass Bekors Familie sie verdächtigte, ihren Mann getötet zu haben. Der Tod seines Jagdfreundes betrübte Ommo und auch Fana, die ihn sehr geliebt hatte, tat ihm Leid. Doch zum Trauern würde später Zeit sein. Jetzt galt es, den kleinen Pan’tokar zu retten.

„Achtung, da vorne…“ zischte er nach einer kleinen Straßenbiegung auf einmal, glitt aus dem Sattel und zog das Pony mit sich ins Unterholz am Straßenrand. Die Orkfrau reagierte sofort und tat es ihm gleich. Im Gebüsch holte Ommo sein Spektiv hervor, zog es auseinander und richtete es auf das, was er gesehen hatte.

Die Straße führte mit einer leichten Steigung an einem Berghang entlang. Vielleicht eine halbe Meile entfernt, machte sie eine scharfe Biegung um, wie Ommo wusste, dann in entgegengesetzter Richtung weiter den Berg zu erklimmen.

„Da vorne sind sie! Und Deinen Sohn haben sie auch dabei.“ Ommo beobachtete die zwei Reiter, von denen der eine den gefesselten Orkbuben an einem Strick hinter sich her zog. Offenbar kamen Sie deswegen nicht gut voran, so dass Ommo und Fana sie bereits nach so kurzer Zeit hatten einholen können.

„Und der Platz könnte nicht besser sein, um sie abzufangen.“ Ommo lachte grimmig. Er kannte sich hier aus und er wusste, dass die Straße nach der Biegung ein Stück oberhalb der Stelle, an der sie sich befanden, wieder vorbei führte. Es würde kein ganz leichter Aufstieg werden, vor allem für das Pony, aber es war durchaus zu bewältigen. Der Zwerg überlegte einen Augenblick, ob er es besser zurücklassen sollte, entschied sich dann jedoch dagegen: Wenn es nicht auf Anhieb so klappte, wie er sich das dachte, mussten sie alle beide ihre Reittiere für die weitere Verfolgung zur Verfügung haben.

„Ob du weißt, wie sich ein Eichelhäher anhört, brauch ich dich ja wohl nicht zu fragen“, meinte Ommo zu Fana, „und sicher auch nicht, ob du selbst einen nachmachen kannst…“

Die Orkfrau grinste schief.

„Also wenn du den Eichelhäher hörst, weißt du, dass ich den Aufstieg geschafft habe und so weit bin. Dann schließt du auf das Pack auf und antwortest mit dem gleichen Ruf, wenn du bereit bist, von hinten anzugreifen.“

Fana nickte und Ommo verschwand mit seinem Pony am Zügel und gefolgt von Grisnira im Unterholz am Hang.

*

Hartwig Eimer ärgerte sich ein bisschen. Ein wenig machte er sich auch Sorgen. Was würde Zeno sagen, falls er überlebt hatte und falls er ihn je wieder sah? Immerhin hatte er ihn ja genau genommen im Stich gelassen, als dieser vermaledeite Zwerg plötzlich auf dem Hof dieses Orktrottels und seiner Pritsche aufgetaucht war. Aber schließlich war der Idiot ja selbst schuld. Was musste er sich auch noch unbedingt mit dieser Orkschlampe vergnügen? Er hätte kurzen Prozess mit ihr machen sollen. Das Orkblag hatten sie ja bereits eingesackt, also warum hatten sie nicht schnellstmöglich verschwinden können? Nicht nur Hartwig Eimer kannte genug Geschichten, von Männern, die von ihren Eiern an den Galgen gebracht worden waren…

Er drehte sich zu Pan’tokar um, den er an einem Strick hinter seinem Pferd her zog. Der kleine Ork machte ein trotziges Gesicht, obwohl er bereits sichtlich erschöpft war. Sollte er doch! Er hatte keine Chance zu entkommen und der Trollschamane würde gutes Geld für ihn bezahlen. Irgend so ein Trollfeiertag stand bevor und da musste offenbar etwas geopfert werden…

Der Gedanke an das Gold, das er für den Orkbengel bekommen würde, heiterte Hartwig Eimer ein wenig auf. Seine Laune besserte sich noch mehr, als ihm einfiel, dass nun ja einer weniger da war, mit dem er teilen musste. Und warum sollte er eigentlich mit diesem Norbert Schinzanger, dem verbliebenen Partner teilen? Der Kerl war dumm wie Goblinscheiße; es bedurfte wohl keiner besonderen Kunstfertigkeit, ihn zu beseitigen…

Hartwig erschrak kurz, als links vor ihm im Wald ein Geräusch ertönte. Als ihm klar wurde, dass es nur der Schrei eines Eichelhähers war, beruhigte er sich jedoch sogleich. Er hatte gerade wieder angefangen, seinen Gedanken nachzuhängen, als ein zweiter Eichelhäher schrie. Und zwar diesmal ein Stück hinter ihnen. Das war seltsam. Und nun fiel ihm auch ein, irgendjemand hatte ihm einmal erzählt, dass die Orks sich im Wald manchmal mit Hilfe dieses Schreis verständigten…

Hartwig Eimer wollte gerade anfangen, sich Sorgen zu machen, da stand dieser rothaarige Zwerg vor ihm. Eimer hatte nicht gesehen, wo er hergekommen war. Er war einfach auf einmal da, stützte sich auf seine zweihändige Axt und sah Eimer an.

*

„Einen wunderschönen guten Tag, werter Herr“, grüße Ommo höflich, kam dann aber ohne weitere Umschweife zur Sache: „Ihr habt da etwas, das ich gerne haben möchte.“ Er wies mit einer leichten Kopfbewegung auf den gefesselten Orkjungen und zwinkerte ihm dabei beruhigend zu.

Hartwig Eimer versuchte überlegen zu bleiben: „Sooooo“, meinte er gedehnt, „aber stellt euch einmal vor, Herr Zwerg, ich denke nicht im Traum daran, es euch zu geben! Der kleine Lümmel ist nämlich einen ansehnlichen Haufen Gold wert.“

„Na so was!“ Ommo grinste freundlich. „Dann werde ich mir den Buben wohl ohne euer Einverständnis nehmen müssen…“

„Und wenn ich ihn euch nicht kampflos überlasse?“

Während des Wortwechsels zwischen Ommo Drahtbart und Hartwig Eimer hatte Schinzanger eine kleine Armbrust zu Hand genommen und war gerade dabei, sie zu spannen. Ommo sah ihn vorwurfsvoll an und wendete dann den Blick leicht nach rechts, wo ein rabenschwarzer Katzenkopf mit grünen Augen gespannt aus dem Unterholz lugte. Ommo hätte wieder einmal schwören können, dass die Katze amüsiert grinste.

„Und du abgesägter Oger glaubst tatsächlich, dass ich auf diesen uralten Trick hereinfalle?“ fragte Eimer, der Ommos Kopfbewegung sehr wohl registriert hatte und begann scheppernd zu lachen.

Ommo grinste weiterhin freundlich und zuckte mit keiner Wimper. Auf einmal endete Eimers Lachen mit einem gurgelnden Geräusch und seine Augen weiteten sich. Dann blickte er auf sein Brustbein, aus dem auf einmal die Spitze einer Saufeder ragte. Einen Moment vorher war sie noch nicht da und nun sah es so aus, als wenn sie schon immer dort gewesen wäre. Ommo grinste immer noch, als Norbert Schinzanger, der es geschafft hatte, seine kleine Armbrust zu spannen, diese erhob.

Oder vielmehr erheben wollte. In diesem Moment schoss nämlich ein schwarzer Schatten aus dem Gebüsch am Wegrand auf ihn zu und 200 Pfund stahlharte Katzenmuskeln rissen ihn vom Pferd. Der Schuss löste sich aus der Armbrust und der Bolzen blieb im Stamm einer uralten Wetterfichte hoch über Ommos Kopf stecken. Jetzt sprang der Zwerg mit erhobener Axt auf den Komplizen zu, während Hartwig Eimer der Strick aus der Hand glitt und er sich ganz langsam auf die Seite zu neigen begann, bis er schließlich aus dem Sattel fiel.

Mit einem gewaltigen Satz war Ommo bei Schinzanger und schwang seine Axt. Doch der lag wimmernd am Boden, hob schützend die Arme über den Kopf und ergab sich. Ommo ließ die erhobene Axt sinken. Einen Gegner, der sich ergeben hatte, tötete ein Zwerg nicht. Ein sauberer Hieb der Zwergenaxt oder Grisniras Genickbiss wären zwar gnädiger gewesen als das, was den Mann jetzt bei den Orks erwartete, aber das war nicht Ommos Problem. Er pfiff seinem Pony, um aus der Satteltasche einen Strick zu holen, mit dem er den vor Angst schlotternden Schinzanger sicherheitshalber binden wollte.

Während dessen hatte Fana den kleinen Pan’tokar von seinen Fesseln befreit. Sie weinte vor Freude, herzte und küsste das Kind, gab ihm Kosenamen wie es alle Mütter auf ganz Endom und wohl auch im Rest des Universums in solchen Situationen von jeher getan haben und immer tun werden. Auch Ommo wischte sich verstohlen eine dicke Zwergenträne aus dem Augenwinkel.

„Mami, du und Onkel Ommo, ihr ward ganz große Klasse! Und Grisnira natürlich auch!“

Jetzt lachten Ommo und Fana, während der kleine Ork zu der Schneepantherin lief und sie umarmte, worauf diese artig Köpfchen gab – und schon wieder grinste, wie sich Ommo ganz sicher war.

Dann wurde Fana ernst: „ich habe noch etwas zu erledigen“, sagte sie hart und trat zu dem immer noch lebenden Hartwig Eimer.

„Fana, der Mann ist wehrlos…“ protestierte Ommo der Forma halber, denn er wusste, dass er die Orkfrau nicht aufhalten würde.

„Der gehört mir. So ist das Gesetz der Orks im Finsterwald. Der andere eigentlich auch, aber dem hast Du ja Pardon gewährt. Was er übrigens noch heute bereuen wird…“

Sie lachte hart, drehte den verkrümmt aus der Seite liegenden Wilderer auf den Bauch,wobei sie die Saufeder, die immer noch in seinem Rücken steckte, als Hebel benutzte und mit dem nackten Fuß nachhalf. Dann zog sie den Spieß aus dem zuckenden und röchelnden Mann, wischte ihn an seiner Hose ab und warf ihn Ommo zu.

Der fing die Waffe auf, legte den Arm um den kleinen Pan’tokar und wies in die Richtung aus der gerade sein Pony angetrottet kam: „Schau, da kommt das Pferdchen, auf dem du heim reiten darfst.“

Unterdessen hatte Fana das Jagdschwert gezückt und riss Hartwig Eimer an den Haaren auf die Knie. Ommo zuckte zusammen als er das Geräusch hörte, mit dem das Schwert Halsmuskeln und Wirbelsäule durchtrennte.

Fana ließ sich von Ommo die Saufeder zurückgeben, steckte den abgeschlagenen Kopf darauf und pflanzte sie im weichen Waldboden neben der Straße auf. Dann herzte sie ihren Sohn ein weiteres Mal, drückte ihn an ihre nackten, blutbespritzten Brüste und umarmte schließlich auch Ommo.

„Das hätte ich ja fast vergessen“, entschuldigte sie sich, „ohne dich und Grisnira wären wir beide verloren gewesen. Und nun zurück ins Dorf. “ Zunächst bedankte sie sich aber auch bei der Katze und auch der Kleine drückte Grisnira noch einmal kräftig.

Ächzend kletterte der Zwerg auf den langbeinigen Wallach des Toten, nachdem er Pan’tokar auf sein eigenes Pony gesetzt hatte. Fana ritt auf ihrem Pferdchen und trug die Lanze mit dem Kopf des glücklosen Wilderers. Dem mit auf den Rücken gefesselten Händen auf seinem eigenen Pferd sitzenden Schinzanger hatte sie nach bewährter Orkmanier eine Leine um den Hodensack gebunden, deren anderes Ende an ihrem Wehrgehenk befestigt war.

„So haut das Schwein garantiert nicht ab“, hatte sie zu Ommo gemeint, als sie ohne Umschweife die Hose des Verbrechers geöffnet und die Sicherheitsvorkehrung getroffen hatte. „Einen kleinen Schwanz und mickrige Eier hast du ja auch“, hatte sie zu dem Unglücklichen gemeint, „aber das ist jetzt scheißegal, denn du wirst dein Gemächte sowieso nie wieder brauchen. Außer zum Schmerzen darin haben heute abend und um dich damit vollzupissen…“

Plötzlich hatte sie dem Zitternden mit der Rückhand hart ins Gesicht geschlagen: „Pfui, du Sau! Du musst damit nicht jetzt schon anfangen…“

*

Es war bereits fast dunkel, als der Dorfhäuptling, die Ältesten und ein paar Jäger aus dem Wald zurückkehrten und zum Feuer traten. Kurz vorher war Schinzangers schreckliches Schreien und Wimmern verstummt.

Die Dorfbewohner samt Fana und Ommo fanden sich ebenfalls auf dem Dorfplatz ein und der Häuptling ergriff das Wort: „Dieser Mensch namens Norbert Schinzanger hat bei der Befragung bestätigt, was wir aus den Beweisen bereits wussten. An Ommo Drahtbarts Worten war sowieso nicht zu zweifeln, denn jeder hier kennt ihn als ehrenhaften und tapferen Zwerg. Das Messer, mit dem Zeno Übelacker Fana töten wollte, als Ommo ihn erschlug, gehörte zweifellos Bekor. Er hatte es immer bei sich und laut Fana war es nicht mehr da, als sie seinen Leichnam fand. Das ebenfalls verschwundene Amulett Bekors, haben Fana und Ommo bei Hartwig Eimer entdeckt und Bekors Tabaksbeutel haben wir vorhin bei diesem Schinzanger gefunden.“

Der alte Ork machte eine Pause und räusperte sich. Dann fuhr er fort: „Dem Gesetz der Orks vom Finsterwald ist Genüge getan: Alle drei Schuldigen sind tot. Aber es gibt da noch eine weitere Sache: Beroks Familie hat Fana verdächtigt, ihren Mann umgebracht zu haben. Abgesehen davon, dass es mir fast so aussieht, als habe Zeno Übelacker bewirken wollen, dass zwischen Bekors und Fanas Familien eine Blutfehde entstehen sollte, zeigen unsere Erkenntnisse klar und eindeutig, dass Fana unschuldig am Tode ihres Mannes ist. Er sah einen alten Ork an, der mit betretenem Gesicht in der ersten Reihe, gleich beim Feuer stand. Ich schlage vor, Norom, dass sich deine Sippe von Herzen bei Fana entschuldigt.“

Der alte Ork straffte sich und sagte mit fester Stimme: „Tur’kom, das ist selbstverständlich. Wenn wir einen Fehler machen geben wir es auch zu. Meine Tochter hat sich bereits mit Fana ausgesprochen und wir, das heißt ich sowie jedes andere Mitglied meiner Familie werden sie auch noch um Verzeihung bitten.“

Tatsächlich hatte Ommo mitbekommen, dass sich Fana und eine nicht mehr junge Orkfrau weinend in den Armen gelegen waren: „ Fana, Fana, ich schäme mich so. Wir haben dich für ein schlechtes Mädchen gehalten und jetzt hast du uns so beschämt, als du gezeigt hast, was du für eine Mutter bist. Und das Schlimmste ist, dass ich meinem lieben Bekor nicht mehr Abbitte leisten und ihm sagen kann, was er sich für eine prächtige Frau ausgesucht hat.“

Doch der Häuptling war noch nicht fertig: „Und noch eine dritte Sache ist da, etwas, das wir zu entscheiden haben.“ Er lächelte Ommo zu. „Der Zwerg Ommo Drahtbart, den jeder hier kennt und achtet, hat sich heute ganz besonders um unser Dorf verdient gemacht. Wenn er nicht gewesen wäre, hätte Fanas Familie nach Lage der Dinge denken müssen, dass jemand aus dem Hause Norom sie getötet hätte. Das wäre wahrscheinlich der Beginn einer Blutfehde geworden, die unter Umständen das ganze Dorf ausgelöscht hätte. Ommo hat also nicht nur Fanas und Pan’tokars Leben gerettet, sondern vermutlich unser ganzes Dorf vor dem Untergang bewahrt.“

Tur’kom räusperte sich und kam dann zur Sache: „Langer Rede kurzer Sinn: Ich schlage vor, dass wir Ommo Drahtbart als Ehrenmitglied in unsere Dorfgemeinschaft aufnehmen. Wer ist dafür?“

Alle anwesenden Orks hoben die Hände.

„Gegenprobe: Wer ist dagegen?“

Niemand hob die Hand.

„Lieber Ommo“, der alte Orkhäuptling kam auf den Zwerg zu und nahm in die Arme. „Du gehörst nun ehrenhalber zu unserer Dorfgemeinschaft. Ich weiß zwar, dass du bei deinem Clan in eurer Burg in Grimrborg sehr glücklich bist. Aber solltest du das je wollen, kannst du dich jederzeit hier bei uns im Dorf niederlassen. Und wenn du zu Besuch hier bist, sollst du in meinem Bau wie einer meiner Söhne gelten.“

Ommo bedankte sich und der alte Ork wandte sich wieder zu den Orks aus dem Dorf, die nun jubelten und in die Hände klatschten. Einige Orks liefen zu Ommo, schüttelten ihm die Hand, schlugen ihm auf die Schulter und umarmten ihn.

Tur’kom wartete, bis sich das Dorfvolk beruhigt hatte. Dann schloss er den offiziellen Teil: „Ich weiß, ihr wisst, eigentlich ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt zum Feiern. Noch zu frisch ist die Trauer um Bekor, noch liegt der Schatten seines Todes über uns. Trotzdem wollen wir essen und trinken, ihm zum Gedenken, Ommo und Fana zu Ehren.“

*

„Und du meinst wirklich, dass das Bekor gegenüber in Ordnung war?“ fragte Ommo. Fana kuschelte sich fester an ihn: „Aber ja doch. Schau, er sitzt jetzt sicher mit Tra’rok’nar und Irk’nari bei Met, Beerenwein und Bratfleisch am Feuer und lässt es sich gut gehen.“ Sie kicherte. „Vielleicht teilt er ja auch das Lager mit Dirat. Weißt du, die Kleine, die letzten Sommer beim Beerensammeln zwischen eine Bärin und ihr Junges gekommen ist…“

Ommo brummte etwas.

„Bei uns löst der Tod, wie bei euch auch, die Ehe. Hierwelt ist Hierwelt und Anderwelt ist Anderwelt. Ich habe Bekor sehr geliebt, so dass ich noch nicht gleich wieder heiraten werde. Aber wenn ich genug um ihn getrauert habe, werde ich wieder einen Mann finden, denn ich will doch schließlich mehr als nur ein Kind haben…“

Der kleine Pan’tokar lag in seinem Bettchen und man hörte sein niedliches Kinderschnarchen. In den kleinen Bauernhäusern in West-Norsileum, nach deren Muster Bekor sein Haus gebaut hatte, gab es nur eine Schlafkammer für die ganze Familie. Morgen wollte Fana zurück zu ihrer Familie und für heute hatte sie Ommo gebeten, als Schutz bei ihr zu bleiben. Dann hatte sie Ommo ganz selbstverständlich mit in das große Bett genommen: „Ich habe die erste Nacht in diesem Haus mit einem guten Mann verbracht und so soll es auch in der letzten sein.“

Wenn auch Orksommer war, die Tage waren in den Mond des Wisents gerückt und die Nächte wurden bereits kühl. Ommo freut sich, dass er es schön warm hatte. Nicht, das es einem Zwerg wie Ommo einer war etwas ausgemacht hätte, im Freien zu schlafen. Aber das musste ja nicht unbedingt sein.

Grisnira war zu ihnen unter die Decke geschlüpft und wärmte ihm den Rücken. Von Vorne gab Fana warm. Ommo brummelte zufrieden vor sich hin und murmelte ein kleines Dankgebet an Hljomr und Vidja. Dann mischte sich sein kräftiges Zwergenschnarchen als Bassbegleitung in das Schnarchkonzert von Mutter und Kind.

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Grimoires sind Zauberbücher, also Bücher übers Zaubern. Eigentlich kann aber jedes Buch Leute verzaubern. Deswegen heißt die Fantasy-Bücherseite von Nico Zorn „Grimoires.de“. Ein Besuch lohnt sich immer!

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„Das Schwarze Auge“, kurz auch DSA genant, ist ein deutsches Rollenspielsystem, das in der Welt Dere angesiedelt ist. Dere ist übrigens auch die Hintergrundwelt von Drakensang, dem sehr hübsch gemachten Einzelspieler Rollenspiel, dass ich hier ja auch einmal kurz vorgestellt habe.

Wer sich für DSA interessiert und nach einem geeigneten Einstieg sucht, um sich einfach einmal grundlegend über dieses Spiel zu informieren, sollte einmal die Seite Alveran besuchen. Neben Grundelegendem für Leute, die sich einfach einmal informieren wollen, gibt es auch jede Menge weiterführende Informationen. Auch alte Hasen werden hier viel Interessantes finden. Vor allem verdient aber auch das Design der Seite ein dickes Lob!

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Viele WoW-Spieler warten ja schon sehnsüchtig auf das nächste AddOn. Und wie immer, gibt es Ankündigungen, Aussagen, Gerüchte, Dementi… Neuerdings wird behauptet, dass die neue Erweiterung für World of Warcraft „garantiert noch 2010 kommen solle“, wobei andere wiederum daran ihre Zweifel haben. Wer schon ungeduldig auf die neue WoW-Erweiterung wartet, der sollte ab und zu auch einmal bei World of Warcraft: Cataclysm News vorbeischauen. Hier findet sich immer eine ziemlich aktuelle Mischung aus Infos und Links zu weiterführenden Quellen. Ein Besuch lohnt sich immer!

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Tabletop ist eine recht vielseitige Sache, neben dem eigentlichen Spiel kann man viel Spaß mit dem Bauen und Gestalten der Spielgelände haben. Auch das Bemalen von Figuren ist eine der Aufgaben, denen man sich im Rahmen dieses Hobbys widemen kann. Ich selbst hab’s ja nicht so mit der Feinmotorik und bewundere Leute, die so kleinen Kram exakt bepinseln können.

Wie zum Beispiel Yitu: Der hat recht hübsche Fotos von Warhammer-Figuren auf seinem Blog, die man sich einmal ansehen sollte.

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Die Seite Literaturschock befasst sich nicht nur mit Fantasy, sondern mit Literatur ganz allgemein. Im Bereich Belletristik gibt es jedoch eine Fantasy-Abteilung, in der sich eine recht ansehnliche Sammlung von Rezensionen befindet, die  übersichtlich nach Autorennamen geordnet sind. Also ebenfalls eine gute Adresse;  wenn man etwas Phantastisches  zum Verschenken oder Selbstlesen sucht, lohnt es sich dort zu stöbern:

Fantasy bei Literaturschock

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Wer gerne am Compi zockt, sei es nun Fantasy oder etwas anderes, kann sich einmal bei spiele.seekxl.de umgucken. Hier gibt es eine recht große Auswahl an Kurzbeschreibungen aller möglichen Spiele. Egal, ob mann ein kostenloses Browsergame sucht oder sich ein Spiel kaufen möchte, hier sollten sich allerhand Anregungen finden lassen.

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Der Teenager Henry hat Sorgen. Und zwar nicht nur, weil seine kleine Schwester gegen ihn intrigiert und ihn immer verpetzt: Seine Eltern wollen sich trennen, weil seine Mutter ein Verhältnis mit der Sekretärin seines Vaters hat.
Ebenfalls Probleme hat der junge Elf Pyrgus, der Sohn des Purpurkaisers und Kronprinz. Er hat Ärger mit bösen Nachtelfen. Das kommt nicht nur daher, dass der tierliebe Prinz den Phoenix des üblen Nachtelfenlords Hairstreak befreit und einige Kätzchen, die der skrupellose Leimfabrikant Brimstone in seinen magischen Wunderleim kochen wollte, gerettet hat.

Noch schlimmer…

Es ist nämlich alles viel schlimmer: Die bösen Nachtelfen wollen unter der Führung von Hairstreak und mit Hilfe von Dämonen den Purpurkaiser stürzen. Vor allem deswegen sind Hairstreaks Leute hinter Kronprinz Pyrgus her.
Der Purpurkaiser beschließt, seinen Sohn aus der Schusslinie zu bringen und zwar mit Hilfe eines Portals, dass in die Gegenwelt führt. Die Kaiserfamilie verfügt nämlich als vermutlich einzige über die Mittel, die teure Technik zu bezahlen, die für die Modifikation der natürlichen Portale in die Gegenwelt nötig ist. Mit dieser Technik kann man die Portale auf beliebige Orte der Gegenwelt richten und bewirken, dass die Elfen in ihrer richtigen Gestalt dort landen und nicht als kleine Wesen mit Schmetterlingsflügeln, wie das bei den natürlichen Portalen sonst der Fall ist.

Ein folgenschwerer Fehler

Die Priester und Ingenieure des Purpurkaisers haben das Portal auf eine entlegene Insel im Pazifik gerichtet, wo Hofbedienstete bereits alles vorbereitet haben, damit Pyrgus dort bequem einige Wochen untertauchen kann.
Ein Verräter am Hof hat jedoch das Portal sabotiert, so dass Pyrgus nicht in seiner normalen Gestalt auf der Pazifikinsel landet, sondern als kleines Wesen mit Schmetterlingsflügeln im unordentlichen Garten des schrulligen alten Knackers Mr. Fogarty. Dort rettet Henry ihn in letzter Sekunde vor der Katze. Um sein Taschengeld aufzubessern geht Henry nämlich dem alten Mann zur Hand, der, wie sich später herausstellt, eine alles andere als alltägliche Vergangenheit hat, und war gerade mit Aufräumarbeiten im Garten beschäftigt, als Pyrgus dort auftauchte und von der Katze erwischt wurde.

Ein nicht alltägliches Dreigespann

Pyrgus‘ Gestaltsveränderung ist zum Glück nicht dauerhaft und am anderen Morgen hat er wieder seine eigentliche Gestalt. Viel schlimmer ist, dass der Verräter bei Hofe nicht nur das Portal manipuliert, sondern obendrein noch Pyrgus vergiftet hat, was der selbst gar nicht weiß. Es handelt sich um ein langsam wirkendes Gift, dass mit der Zeit immer schlimmere Kopfschmerzen verursacht und schließlich den Schädel explodieren lässt, wenn man kein Gegenmittel bekommt.
Werden der Elfen- und der Menschenjunge zusammen mit Mr. Fogarty, der im Laufe der Geschichte erstaunliche Kenntnisse und Fertigkeiten an de Tag legt, die Elfenwelt vor dem bösen Lord Hairstreak, dem üblen Hexenmeister und Fabrikanten Brimstone, seinem schwabbelig-schwuchteligen Kompagnon Chalkhill und dem Oberdämonen Beleth retten können? Immerhin arbeiten ja auch der Purpurkaiser und seine Leute an Pyrgus‘ Rettung. Ohne Wissen ihres Vaters mischt auch Pyrgus‘ kleine Schwester mit, die erstaunliche Kontakte hat und sich mit ihren Verbündeten und allerlei Zauberkunst daran macht, Chalkhill und Brimstone das Handwerk zu legen.

Einfach köstlich

Herbie Brennan hat hier ein absolut lesenswertes Buch geschrieben, dass durchaus aus dem Rahmen der üblichen Fantasy-Klischees fällt. Es erinnert ein wenig an die Geschichten über Artemis Fowl und hat deren Autor Eoin Colfer offenbar auch sehr gut gefallen: Er soll Herbie Brennan sogar scherzhaft angedroht haben, dass er ihn verklagen werde, wenn der aus dem Elfenportal keine Serie mache.
Die Geschichte ist nicht nur mit skurrilen Einzeheiten gespickt, sondern auch flüssig erzählt. Ein Stück weit mag sie auch eine Hommage an Charles Dickes sein: Die Elfenwelt erinnert stellenweise deutlich an das victorianische England und vor allem bei Chalkhill und Brimstone muss man unwillkürlich an Figuren wie Thomas Gradgrind, Ebenezer Scrooge und Uriah Heep denken. Alles in allem ein echtes Lesevergnügen, das sicher nicht nur Fantasy-Fans anspricht, sondern jeden, der Spaß an skurril-heiteren Geschichten hat. Das Elfenportal ist einfach ein köstlicher Roman!

Herbie Brennan: Elfenportal.
Die Elfenkriege. Band 1
Deutscher Taschenbuch Verlag 2003
Taschenbuch, 368 Seiten
ISBN-10: 3423243740
ISBN-13: 978-3423243742

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Fantasy Zwerg im Wald mit Axt auf Endom im Finsterwald

Fantastische Welten erlebte man früher auch ohne Computer und zwar per Post

Rollenspiele für den Computer gibt es als Online- und Offline-Spiele. Rollenspiele ohne Computer kann man nur spielen, wenn man beieinander sitzt. Oder? Falsch: Man kann auch per Post Rollenspiele spielen, allerdings machen das heute fast nur noch Leute, die im Knast sitzen. 1970 erfand ein Amerikaner das  kommerzielle Rollenspiel per Post.

Bearbeitet wurden die Spielzüge schon damals von einem Computer, jedoch nicht online. Man schickte seinen Spielzug an den Veranstalter, der gab ihn in den Computer ein und informierte, wiederum per Post, die Teilnehmer über den aktuellen Stand. Das Ganze kostet natürlich auch eine Abo-Gebühr, funktionierte also im Prinzip genauso wie es das auch heute noch bei World of Warcraft und Co. tut, nur eben ohne Internet und ohne Computer bei den Spielern. Und natürlich wesentlich langsamer…

Mehr darüber steht übrigens in diesem SPON-Artikel

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