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Posts Tagged ‘Fantasy-Roman’

Grimoires sind Zauberbücher, also Bücher übers Zaubern. Eigentlich kann aber jedes Buch Leute verzaubern. Deswegen heißt die Fantasy-Bücherseite von Nico Zorn „Grimoires.de“. Ein Besuch lohnt sich immer!

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Es ist ja bekannt, dass ich mehr als skeptisch bin, wenn in einem Fantasy-Roman weder Zwerge noch Orks vorkommen. Ab und zu lese ich so etwas doch und bin dann auch hin und wieder sehr angenehm überrascht, wenn mir das jeweilige Buch dann doch gefällt. Es ging mir beispielsweise mit dem Mondwelten-Zyklus (aka Shadowmoon-Romane) so, aber auch mit „Der Name des Windes“ von Patrick Rothfuss.

Der Name des Windes von Patrick Rotfuss

Ein neuer Name in der Liste der erstklassigen Fantasy-Autoren: Patrick Rothfuss hat mit "Der Name des Windes" gleich als Erstlingswerk einen hervorragenden Fantasy-Roman vorgelegt

Ein geheimnisvoller Wirt

Der noch ziemliche junge Mann, der seit einiger Zeit das Wirtshaus „Zum Wegstein“ übernommen hat ist ein geheimnisvoller Bursche. Genauso undurchsichtig ist auch sein Gehilfe und Freund, der offenbar sehr besorgt um ihn ist und ihm mit großer Treue anhängt. Nachdem es einen Angriff eines offenbar dämonischen, spinnenähnlichen Wesens auf ein Fuhrwerk gegeben hat, zieht der Wirt in den Wald und stellt sich den Monstern, die ihm wohlbekannt zu sein scheinen. Dabei stößt der Chronist zu ihm, der ihn offensichtlich gesucht und bis in den abgelegenen Winkel verfolgt hat, in dem sich der Wirt offenbar vor der Welt versteckt. Der Chronist wird im Kampf verletzt, der Wirt rettet ihn und nimmt ihn mit zu sich nach Hause.

Im Wirtshaus gibt der Chronist zu erkennen, dass er weiß, wer der Wirt ist: Kvothe der berühmte Magier – und er bittet ihn, ihm seine Geschichte zu erzählen, damit er sie aufschreiben kann. Nach anfänglicher Ablehnung lässt sich der Zauberer darauf ein und beginnt zu erzählen.

Ein Sohn fahrender Gaukler

Kvothe wird als Sohn des Anführers einer fahrenden Gaukler- und Kommodiantentruppe aus dem Volk der Edema Ruh geboren. Dieses Volk ist nicht nur für den hohen künstlerischen Anspruch seiner Darbietungen bekannt sondern auch beim Adel hoch angesehen und darf sogar bei Hofe spielen. So lernt Kvothe bereits in frühester Jugend unglaublich viel über Theater, Dichtung und Musik aber auch über Etikette und höfische Manieren. Bei seinen Eltern, beide große Künstler, die sich und ihr Kind zärtlich lieben und den anderen Mitgliedern des Trupps, die seine Familie sind, verlebt er eine glückliche Kindheit, obwohl ihn seine Eltern durchaus nicht die Realität des harten Lebens in der Welt verheimlichen.

Eines Tages schließt sich ein älterer fahrender Zauberer der Gauklertruppe an. Er lebt davon, mit seinen praktischen magischen Künsten und anderen wissenschaftlichen Kenntnissen alltägliche Probleme der Bevölkerung zu lösen und kann auch den Gauklern mit Dingen wie magischer Bühnenbeleuchtung und dergleichen behilflich sein. Kvothe, der fasziniert von Büchern, Wissen und Magie ist, freundet sich mit ihm an und geht bei ihm in die Lehre.

In Kvothe entsteht nun der Wunsch, an die Universität zu gehen und Magie zu studieren. An irgendeinem Ort bleibt der Zauberer hängen, weil er eine Witwe kennenlernt hat, mit der er den Rest seines Lebens verbringen möchte. Eine Weile darauf, Kvothe hat den Abschiedsschmerz noch nicht verwunden, kehrt er von einem Ausflug in den Wald zurück und findet den Lagerplatz verwüstet vor. Seine Eltern und die anderen Gaukler wurden von seltsamen, dämonischen Wesen, den Chandrian, ermordet, weil sie, „die falschen Lieder gesungen haben“.

Kvothe kann fliehen, ist zunächst vollkommen paralysiert vom Schock und lebt den Sommer über im Wald. Als es kalt wird, zieht er in die große Hafenstadt Tarbean, wo er als Straßenkind drei Jahre lang buchstäblich im Müll lebt. Doch er verliert seine beiden großen Ziele nicht aus den Augen: an die Universität zu gehen um Magier zu werden und herauszufinden, was es mit den Chandrian auf sich hat, um Vergeltung zu üben…

Ein faszinierendes Buch

Patrick Rothfuss, der mit 37 Jahren noch verhältnismäßig junge Autor aus Wisconsin hat einen außergewöhnlichen Fantasy-Roman geschrieben, der deutlich über das durchschnittliche Niveau des Genres hinausragt. Die Welt, in der er spielt, erinnert ein wenig an das Ambiente der amerikanischen Fantasy-Romane der 1930er Jahre. Allerdings ist er alles Andere als Trivialliteratur, was man ja von vielen Geschichten aus der damaligen Szene wiederum nicht behaupten kann.

Gleich am Anfang taucht man in die faszinierende Welt des Buches ein, lebt und leidet mit Kvothe, dem Gauklerkind, dem Straßenjungen und dem Studenten. Personen, Orte, Umstände und Geschehnisse werden in einer Weise beschrieben, dass man sich ohne weiteres in den Protagonisten hinein versetzen kann und schnell Sympathie für ihn fasst. Vielleicht kommt diese Lebendigkeit ja auch daher, dass Patrick Rothfuss hier ein Stück weit eigene Erlebnisse verarbeitet, denn auch er hatte, wie Kvothe, gewisse Probleme an der Universität.

„Der Name des Windes“ ist in Buch, in dem man sich schon sehr bald wohl fühlt. Über 800 Seiten sind viel für einen Roman, aber bei Patrick Rothfuss‘ Buch hätte man gerne noch mehr: Man ist bald ein wenig traurig, weil die noch ungelesenen Seiten so schnell immer weniger werden, muss aber immer weiter lesen, denn die Spannung reißt nie ab. In der Tat gibt es nur wenige Fantasy-Romane, die an „Der Name des Windes“ heranreichen. Wenn auch die Hintergrundwelt der Geschichte lange nicht so ausgefeilt ist wie Tolkiens Mittelerde, kann man „Der Name des Windes“ durchaus vom literarischen Anspruch her mit „Der Herr der Ringe“ vergleichen, obwohl es ganz  anders ist: Es liest sich vor allem wesentlich flüssiger als die Ring-Romane, die in ihrer epischen Breite stark an die Langatmigkeit und Ausführlichkeit nordischer Sagas erinnern. „Der Name des Windes“ ist hingegen locker geschrieben ohne schnoddrig zu sein, gut lesbar, ohne ins Triviale abzugleiten, ohne dass es, wie leider auch noch heute viele Fantasy-Stories, zum besseren Schundroman herabsinkt. Außerdem ist „Der Name des Windes“ von hoher Originalität, ein eigenständiges Buch, das in einer eigenständigen Welt spielt. Ein wirklich rundum gelungenes Werk!

Wenn auch die Grundgeschichte – Von bösen Zauberern zum bemitleidenswerten Waisenkind gemachter Junge wird erfolgreicher Zauberer, will den Tod seiner Eltern rächen und das Böse ausmerzen – bei genauem Hinsehen dem Plot von „Harry Potter“ gleicht, liegen Welten zwischen den Geschichten der beiden Zauberlehrlinge, ganz abgesehen davon, dass „Der Name des Windes“ ganz einfach besser ist. Den Deutschen Phantastik-Preis 2009, den Patrick Rothfuss in der Kategorie „Bester internationaler Roman“ mit „Der Name des Windes“ gewonnen hat, hat er sich redlich verdient. Ein Buch, dass nicht nur eingefleischte Fabntasy-Fans lesen sollten, sondern jeder, der eine spannende, lebendig erzählte Geschichte zu schätzen weiß, in die man so richtig eintauchen kann.

Wie es mit Kvothe wohl weitergehen wird?

Leider ist mit „Der Name des Windes“ erst der erste Band der Königsmörder-Trilogie erschienen. Auf die weiteren Bände werden wir noch warten müssen: Die englische Originalfassung des zweiten Bandes „The Wise Man’s Fear“ soll laut der englischsprachigen Wikipedia für den März des kommenden Jahres angekündigt worden sein, auf die deutsche Übersetzung werden wir dann noch etwas länger warten müssen. Vom dritten Band ist bisher nicht mehr als ein englischer Arbeitstitel bekannt: „The Doors of Stone“. Ein kleiner Trost: Wenn die ganze Geschichte so gut bleibt wie der erste Band, wird sich das Warten auf die Fortsetzungen schlussendlich aber gelohnt haben…

Patrick Rothfuss
Der Name des Windes
Hobbit Presse Klett-Cotta
2008 ISBN-10: 360893815X
ISBN-13: 978-3608938159

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Peter Dempf aus Augsburg ist vor allem als Autor von historischen Romanen wie „Der Teufelsvogel des Salomon Idler“ bekannt. Außerdem hat er zu der Droemer-Knaur-Reihe „Die Legenden von Phantasien“ einen Band beigetragen, der mir auch sehr gut gefallen hat: „Die Herrin der Wörter“. Das Buch ist schon eine Weile auf dem Markt, aber das ändert nichts daran, dass es eine Empfehlung wert ist.

Wie man weiß, neige ich ja zu einer gewissen Skepsis, wenn in einer Fantasy-Geschichte weder Zwerge noch Orks vorkommen. Trotzdem lasse ich mich immer wieder auf Fantasy-Literatur ein, die abseits der sattsam bekannten Welten spielt, nichts mit Mittelerde, Abeir-Toril, Krynn, Azeroth und wie sie alle heißen zu tun hat und sich auch nicht an die gängigen Klischees von Zwergen, Elfen und Orks hält. Ich habe natürlich festgestellt, dass sich das durchaus lohnen kann und hier ja unter anderem auch die Zamonien-Romane von Walter Moers hier vorgestellt.

So habe ich mich auch an „Die Herrin der Wörter“ von Peter Dempf heran gewagt, zumal mir der Schriftsteller von seinem „Teufelsvogel“ her bekannt war, den ich sehr gerne gelesen habe. Phantasien weist, wie aus der „Unendlichen Geschichte“ von Michael Ende bekannt ist, gegenüber den sonst bekannten Fantasy-Welten eine Besonderheit auf: Es hat keine feste Geographie sondern verändert sich ständig. Daher können einem Autor, der eine Phantasien-Geschichte schreibt, eigentlich keine geographischen Fehler unterlaufen, die sonst leicht passieren, vor allem, wenn eine Welt nicht so ausführlich kartiert ist, wie etwa Abeir-Toril. Das ist sicherlich ein Vorteil für einen Autor, der kein typischer Fantasy-Freak ist, der sich mit Begeisterung durch Landkarten und geographische Beschreibungen fiktiver Länder und Kontinente wühlt.

Die Story

Die Nebelzwerge haben mit Wörtern zu tun, sie sammeln sie und die Geschichten, die aus ihnen bestehen. Wörter sind wichtig und müssen zur Verfügung gestellt werden, damit man die Dinge bezeichnen kann. Wörter zu finden und zu bewahren, ist die Aufgabe der Nebelzwerge, was besonders in Phantasien wichtig ist, das ja bekanntlich ständig von dem Wörter verschlingenden Nichts bedroht ist. Früher reisten sie dazu in ganz Phantasien herum, sammelten Geschichten und suchten seltene Wörter und bewahrten sie vor dem Vergessen.

Heute sind die Nebelzwerge jedoch etwas heruntergekommen und sesshaft geworden. Nur noch wenige Alte beherrschen die Kunst, Geschichten so zu erzählen, dass die Zuhörer sie selbst erleben und ausgerechnet die letzte Nachfahrin des berühmtesten Geschichtenerzählers in dessen Familie sich diese Gabe vererbt, eignet sich nicht für den Beruf: Das Nebelzwergenmädchen Kiray stottert und ist daher bei ihren Mitzwergen wenig angesehen, besonders weil ihr Sprachfehler die Hoffnung auf ein Fortleben der magischen Erzählkunst bei den Nebelzwergen zerstört hat.

Zu allem Überfluss erscheint auch immer wieder der geheimnisvolle Sammler, der den Zwergen die Wörter stiehlt. Dadurch verlieren diese ihre Sprache, werden quasi zu Tieren und müssen mühsam alles neu erlernen. Mit dem Sammler hat offensichtlich auch der Alp zu tun, ein Grenzgänger, der das Nichts durchschreiten kann, das Phantasien von einer von manchen Gelehrten dahinter vermuteten anderen Welt trennt. Diesem Alp begegnet Kiray und ein geheimnisvoller Fremder hilft ihr, ihm zu entkommen.

Sie erhält die Aufgabe den Sammler zu verfolgen und die sagenhafte Herrin der Wörter zu suchen, die bisher noch von keinem Nebelzwerg gefunden werden konnte. Was Kiray nicht weiß oder zumindest nicht glauben kann: Obwohl sie – noch – stottert, trägt sie die Gabe des Geschichtenerzählens in sich…

Kritik

Peter Dempfs „Herrin der Wörter“ ist sicherlich nicht die ganz große Literatur, jedoch ein solides Stück Schriftstellerarbeit, das man durchaus empfehlen kann. Es gehört ganz sicher nicht zu der Art von Fantasy-Roman(reih)en, denen man leider die Abkunft von Groschenromanen nur allzu deutlich anmerkt (die ich aber, wie ich verschämt gestehen muss, trotzdem mit Begeisterung lese), sondern darf sich durchaus als „gutes Buch“ bezeichnen.

Selbstverständlich ist in der „Herrin der Wörter“ auch nicht alles entweder schwarz oder weiß wie in einem Märchen, sondern es gibt Grautöne, wie ja in der Fantasy-Literatur im Gegensatz zu diesem üblich. Es entpuppen sich zum Teil vermeintliche Feinde als Freunde und umgekehrt, so dass die Spannung nicht zu kurz kommt. Und wer will, kann natürlich auch eine „Moral“ in der Geschichte finden, nämlich die, dass nur der keine Chance hat, der sie nicht nutzt: Schließlich ist Kirays Stottern für sie als Nebelzwergin eine besonders schlimme Behinderung, die sie aber nicht davon abhält, mutig ihr Schicksal in die Hand zu nehmen.

Außerdem liest sich „Die Herrin der Wörter“ auch noch sehr gut. Das Buch ist, wie man das von Peter Dempf kennt, in flüssiger und gepflegter, aber keineswegs abgehobener Sprache geschrieben. Ganz einfach so, dass man es leicht lesen kann, ohne dass es anspruchslos wäre. Im Stil genauso wie im Inhalt ein runde Sache, kann man das Buch jedem empfehlen und wer noch nach einem Buch fürs Lesevergnügen über die Osterfeiertage sucht (falls das Wetter mal wieder nicht so toll wird), ist damit gut beraten – gerade auch, wenn er nicht unbedingt ein typischer Fantasy-Leser ist.

Peter Dempf
Die Herrin der Wörter
Droemer/Knaur; Auflage: 1 (23. September 2004)
ISBN-10: 342619645X
ISBN-13: 978-3426196458

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Derzeit komme ich ja nicht so recht dazu, an meinem ersten Fantasy-Roman über Ommo Drahtbart und seine Freunde zu schreibseln. Das hält mich aber nicht davon ab, mir doch dann und wann darüber Gedanken zu machen. Das Exposé steht ja schon länger, aber vielleicht hätte ich mir ja damit gar nicht so viel Arbeit machen müssen?

Gerade fand ich nämlich ein – natürlich nicht ganz ernst gemeintes – Instant-Exposé mit dem jeder seinen eigenen Fantasy-Roman schreiben kann. Ich will Euch die famose Arbeitshilfe natürlich nicht vorenthalten :

Wie schreibe ich einen Fantasy-Roman? Eine Anleitung

Ich werde wohl doch bei meinem selbst gestrickten Plot bleiben, aber vielleicht rafft sich ja der eine oder andere Besucher auf, um nach diesem Strickmuster seinen eigenen Roman zu schreiben und ist vielleicht gar noch vor mir fertig?   Im Ernst: Auf der Seite der edition el!es, wo ich diese witzige Anleitung gefunden habe, gibt es auch allerhand durchaus ernst gemeinte Schreibtipps, ein Besuch lohnt sich also nicht nur, wenn man ein wenig grinsen will, sondern auch für angehende Schreiber, die es ernst meinen.

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Bereits seit März liegt mit „Die Ordenskrieger von Goldberg“ der zweite Band des siebenbändigen Fantasy-Roman-Zyklus über die „Zerrissenen Reiche“ und Fortsetzung der „Zwerge von Amboss“ vor. Beschrieben werden darin nicht nur die weiteren Abenteuer der Menschin Arisascha von Wolfenstein und des Zwerges Garep Schmied, sondern es entstehen weitere, spannende Handlungsstränge der großen Geschichte.

goldberg

Spannende Handlungsstränge

Garep Schmied und seine nunmehrige Geliebte Arisascha von Wolfenstein ist die Flucht aus dem zwergischen Bund geglückt. Auf einem Schiff der Seegeborenen segeln sie einem ungewissen Schicksal entgegen. Einer der Seeleute tätowiert dem Zwerg mit einer seltsamen Flüssigkeit namens „Herrenblut“ ein Emblem ein, woraufhin dieser plötzlich die Sprache der Zerrissenen Reiche versteht und sogar selbst sprechen kann. Garep ist darüber zwar verwundert, vermutet aber, dass es eine rationale Erklärung gebe, die man nur noch nicht kenne und lässt sich vorerst nicht in seinem zwergischen Atheismus und Vernunftsglauben beirren.

In schwerem Wetter läuft das Schiff auf ein Riff und das Paar kann sich zusammen mit einigen Besatzungsmitgliedern auf eine scheinbar unbewohnte Insel retten. Dort treffen sie einen zwielichtigen Forscher und machen unglaubliche Entdeckungen.

Himek Steinbrecher und Arisaschas Bruder Siris machen zur gleichen Zeit den Feldzug des Zwergischen Bundes gegen die Zerrissenen Reiche mit. Sie haben sich vom Militär anwerben lassen um unauffällig über See dorthin zu gelangen. Bei einem Angriff auf eine Hafenstadt erleben sie die grauenvolle Wirkung der zwergischen Kriegswaffen. Wenig später werden sie Zeuge, wie der Halbling-Geheimdienst eine grausige Geheimwaffe einsetzt und marschieren schließlich mit der Zwergenarmee auf Goldberg, die geheimnisvolle Ordensburg der Anhänger des Herrenglaubens.

Eine Nebenfigur bekommt Bedeutung

Karu Schneider, die Anwärterin bei den Suchern, die mit Gareps ehemaligem Gehilfen ihn und Arisascha verfolgt hat, erholt sich unterdessen bei Ihrem Onkel auf dem Land. Dieser ist ein pensionierter Archivar und weist Karu auf einige Ungereimtheiten in der offiziellen Geschichtsschreibung des Zwergenbundes hin, die ihm während seiner aktiven Dienstzeit aufgefallen sind.

Neugierig geworden fährt die Zwergin nach Hammer und beginnt in den Archiven zu forschen. Dabei findet sie nicht nur seltsames, sondern lernt auch einen Studenten und politischen Abweichler namens Rinul Plattenstemmer kennen, welcher der Sohn eines bekannten, zwielichtigen Arbeiterführers ist. Plötzlich wird sie zu den Suchern nach Amboss vorgeladen, wieder in den Dienst als Sucher gepresst und auf ihren neuen Freund angesetzt.

In der Ordensburg von Goldberg entwickelt sich außerdem ein ganz neuer Handlungsstrang: Eine junge Novizin wird auserwählt, nach dem bereits unabwendbar erscheinenden Fall der Festung eine geheimnisvolle Pilgerreise anzutreten, welche als das „Tragen der Ehrenvollen Schande“ bezeichnet wird. Sie ist die Tochter der Ordensführerin, welche einmal die Geliebte Siris von Wolfensteins war – und möglicherweise auch dessen Tochter.

Bewertung

Wieder ist Thomas Plischke, dem derzeit wohl interessantesten Newcomer im Fantasy-Bereich ein spannender und niveauvoller Roman gelungen. Die Qualität der Geschichte lässt gegenüber den Zwergen von Amboss in keinster Weise nach; man wird wieder das Buch bis zum Schluss kaum aus der Hand legen können.

Obwohl die Handlung ernst, ja brutal ist, wird man immer wieder über die zwergische Ausdrucksweise und die oft mehr als derben Redensarten der Kurzbeine grinsen müssen. Auch dieses Buch ist wiederum packend ohne reisserisch, gut lesbar ohne platt zu sein. Und wieder wird man zwar am Ende des Buches nicht wirklich im Ungewissen gelassen aber dennoch den nächsten Band kaum erwarten können.

Wieder ein absolut empfehlenswerter Roman von Thomas Plischke!

Thomas Plischke – Die Ordenskrieger von Goldberg
Broschiert: 392 Seiten
Verlag: Piper (März 2009)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3492266738
ISBN-13: 978-3492266734

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