Zur Zeit, das muss ich gestehen, leidet die Arbeit am Dolch des Schamanen Not. Warum? Weil mich derzeit die Möglichkeiten des digitalen Modellierens in 3D allzusehr faszinieren. Natürlich kommen dabei vor allem Fantasy-Szenen heraus und darunter möglicherweise auch Dinge, die als Illustrationen für meinen Roman dienen können. Genau das war ja auch der Grund, warum ich angefangen habe, mit diesen Dingen zu experimentieren. Gerade ist wieder ein Bild fertig geworden – und natürlich wieder eine Szene aus Norsileum.
Mein neues Bild heißt „Der Lüsterne Ork“ und zeigt eine Szene im sommerlichen Finsterwald: Das Wasser auf der kleinen Lichtung im sommerwarmen Wald war an diesem Vormittag doch allzu verlockend. Die Zwergin hat sich daher ihrer Rüstung entledigt und ist pudelnackend in das kühle Nass gestiegen.
Verträumt und selbstvergessen planscht sie vor sich hin und merkt gar nicht, dass hinter dem Busch ein Ork steht, der sich herzu geschlichen hat und sie nun lüstern beobachtet. Aber wehe, wenn sie ihn erwischt! Dann möchte ich nicht in der grünen Haut des Waldbewohners stecken. Sieht man sich die Arme der drallen Reckin an, ist klar, dass er froh sein muss, wenn er nach einer Ohrfeige von ihr noch alle Zähne in seinem grünen Gesicht hat…
Wie üblich gibt es das Bild auch wieder in einem größeren Format auf meinem Facebook-Account. Und wenn ihr auf die Abbildung oben im Text klickt, bekommt ihr es in Originalgröße und groß genug als Desktop-Hintergrund. Ich hoffe, ihr habt genauso viel Spaß wie ich an dieser hintergründigen und einmal etwas anderen Szene aus dem Finsterwald.
Übrigens: Nicht dass ich mich mit einem unserer großen Maler vergleichen möchte, aber wenn sich der eine oder andere ein wenig an Carl Spitzweg erinnert fühlt, kommt das nicht von ungefähr. Tatsächlich mag ich diesen Maler sehr und sehe in aller Bescheidenheit den Lüstenern Ork ein Stück weit auch als Hommage an ihn an.
Wie mir, wenn wir schon einmal dabei sind, auch auffällt, kann man mit den Werkzeugen, die ich verwendet habe, zwei Dinge recht gut beherrschen, die auch bei Spitzweg eine wichtige Rolle spielen: Die Körperhaltungen der dargestellten Personen und das Licht. Das erste mit dem DAZ-Studio, mit dem ich die Figuren gestaltet habe und das zweite mit Bryce, dem Programm mit dem ich die Waldszene aufgebaut habe.
Malen für Jedermann
Beide Programme sind kostenlos erhältlich und, wenn sie auch meilenweit von perfekter Software entfernt sind, doch recht gut geeignet, solche Dinge umzusetzen. Die Ausrüstungsteile, die auf dem Felsen liegen habe ich mit Cinema 4D gemacht, da ich diese Programm gerade als zeitlich begrenzte aber voll funktionsfähige Probeversion habe. Dieses Programm ist sehr teuer, muss aber nicht sein: Mit dem kostenlosen 3D-Modellierprogramm Blender geht es praktisch genauso gut.
Was ich eigentlich sagen will: Ich bin ja alles andere als ein guter Maler oder Zeichner, habe aber immer wieder Ideen für Bilder. Mit den Möglichkeiten der 3D-Computergrafik kann ich sie jetzt auch umsetzen. Das ist eine feine Sache und ich kann es jedem nur empfehlen. Insgesamt kann man sagen, dass abgesehen von einem bisschen räumlichen Vorstellungsvermögen, das man dafür braucht, das Modellieren komplexer Szenen als 3D-Computergrafik vor allem ein Geduldspiel ist. Vor allem auch deswegen, weil Bryce und DAZ Studio doch einige üble Macken haben, über die ich mich schon halb tot geärgert habe. Wenn dann aber wieder einmal ein hübsches Bild fertig ist, wird man auch dafür entschädigt.
Also: Ruhig einmal selbst ausprobieren! Blender kann man sich von der Blender Website herunterladen, Bryce und das DAZ Studio gibt es bei Digital Art Zone (DAZ).
Update 19.09.2010: Ich habe das Bild gegen eine neu gerenderte Version ausgetauscht, da ich noch Fehler entdeckt habe.
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