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Posts Tagged ‘Roman’

Ein junge Kollegin arbeitet an ihrem ersten Roman und berichtet darüber auf einem speziellen Blog. Es geht zwar nicht um Fantasy,aber trotzdem möchte ich Euch dieses Blog empfehlen. Ich habe mit meinen ersten Schreibversuchen auch schon früh begonnen. Leider gab es damals die ganzen Möglichkeiten des Internets noch nicht, mit denen heute neue Autoren auf sich und ihre Arbeit aufmerksam machen können. Ich finde es gut, wenn junge Leute die Möglichkeiten nutzen, die uns das Netz heute bietet und wünsche Alina Falke viel Erfolg. Und guckt mal vorbei auf Ihrem Blog Feuertreffen!

Update 12.12.12 1939: Feuertreffen ist derzeit unter feuertreffen.jimdo.com/ zu finden. Eventuell geht auch der WordPress-Link bald wieder.

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Henrietta S. Panneke veröffentlicht hier ihren mehrbändigen Roman Weltenei vorab. Wie ich jetzt gelernt habe, nennt man diese Form der Publikation „Blook“. Der erste Band ist bereits als gedrucktes Buch und eBook erhältlich. Eine interessante Idee, die mir einen Eintrag in die Blogroll wert ist, zumal Henrietta mich auch verlinkt hat. Vielen Dank übrigens!

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Ich lese ja hin und wieder auch mal etwas anderes als Fantasy. Vor einiger Zeit habe ich die Millenium-Trilogie von Stieg Larrson in die Finger bekommen und war hellauf begeistert. Gerade sehe ich, dass ich mit meiner Begeisterung für diese Story offenbar nicht der einzige Fantasy-Fan bin: Auf Fantasy and more wird der erste Band der Trilogie, „Verblendung“, besprochen und bekommt hier ebenfalls  eine gute Kritik. Wirklich sehr zu empfehlen!

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Lesenswerte Fantasy stammt beileibe nicht nur von Autoren aus dem angelsächsischen Sprachraum, auch wenn diese im Genre sehr stark vertreten sind. Mittlerweile werden auch in Deutschland und seinen Nachbarländern gute Fantasy-Geschichten geschrieben, zum Beispiel von Andrzej Sapkowski aus Polen.

Das Cover der DVD mit dem Kinofilm über Geralt von Riva den Hexer

 Natürlich springen uns bei der kontinentaleuropäischen Fantasy zunächst die deutschen Autoren wie Markus Heitz, Thomas Plischke oder Michael Peinkofer als erstes ins Auge, die ja beim derzeitigen Fantasy-Boom von sich reden machen. Mir persönlich gefallen aber auch die Bücher von Luca Trugenberger und Licia Troisi aus Italien (sollte ich hier wohl auch einmal vorstellen) und neuerdings ganz besonders Andrzej Sapkowski aus Polen.

Der Autor

Der 1948 geborene Andrzej Sapkowski ist eigentlich Wirtschaftswissenschaftler und arbeitete früher als Ökonom und Unternehmensberater. In den 80ern begann er zunächst als Übersetzer und dann auch als Autor bekannt zu werden. Besonders erfolgreich ist er mit seiner Gestalt des Geralt von Riva, einem Hexer, der sich seine Brötchen mit der Beseitigung von Ungeheuern im Kundenauftrag verdient. Neben zwei Bänden mit einzelnen Geschichten über Geralt  gibt es einen fünfbändigen Zyklus über den Hexer sowie einen Kinofilm, der auch als deutsche Synchronisation erhältlich ist und zwei Computerspiele (The Witcher I und II).

Der Held

Geralt von Riva wurde als Kind von Hexern entführt und mit unglaublich grausamen Methoden ausgebildet, die nur wenige überleben. Durch Tränke und dergleichen veränderte sich seine physiologische Struktur, was auch äußerlich, unter anderem an seinen weißen Haaren, erkennbar ist. Der eigentliche Effekt dieser Veränderungen ist jedoch eine unglaubliche Widerstandsfähig gegen Gifte, harte Umweltbedingungen und dergleichen. Selbstverständlich beherrscht Geralt auch jede Menge magischer Techniken für den Kampf gegen Monster und ist darüber hinaus ein exzellenter Schwertkämpfer.

Die Bücher

Angesiedelt sind die Geschichten über Geralt von Riva  in einer Fantasy-Welt der üblichen Art, in der in einem mehr oder weniger mittelalterlichen oder frühneuzeitlichen Ambiente unterschiedliche Rassen wie Menschen, Zwerge, Elfen und mehr in verschiedenen Staaten leben. Darunter natürlich auch jede Menge monströse und bösartige, denn sonst benötigte man ja keine Leute wie Geralt.

Was mir besonders an den Geschichten über Geralt den Hexer gefällt, ist der Schreibstil: Prall, kraftvoll, lebendig… Ich kann es gar nicht richtig beschreiben, vielleicht ist Sapkowskis Stil ja das, was in Besprechungen gerne „atmosphärisch dicht“ genannt wird. Jedenfalls klasse zu lesen. Die Schreibe Sapkowskis erinnert mich an einen weiteren polnischen Schriftsteller, Sergiusz Piansecki, von dem ich „Der Geliebte der großen Bärin“ mit Begeisterung gelesen habe, einen Abenteuerroman über Schmuggler, der in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg im Grenzgebiet zwischen Polen und der Sowjetunion spielt.

In den Geralt-Geschichten steckt alles drin, was ich mir von guter Fantasy erwarte: Kämpfe, Gruseliges, Heroisches – und nicht zuletzt auch ein kräftiger Schuss Humor. Einfach toll zu lesen, einfach unbedingt zu empfehlen!

Außer den Hexer-Geschichten ist von Andrzej Sapkowski auch eine im Mittelalter spielende Romantrilogie auf Deutsch erschienen, in die ich aber noch nicht hineingeguckt habe. Damit ich hier nicht die ganzen Bücher aufzählen muss, verweise ich einfach auf die deutschsprachige Hexer-Website, wo sich eine Liste mit Titeln, ISBN etc. befindet. Bestellt aber möglichst nicht direkt, sondern bei Eurem Buchhändler an der Ecke, denn der muss auch leben.

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Irgendwann kamen die Sternenleute in die Welt, schwangen sich zur adeligen Kaste auf und begannen die Hüttenleute zu beherrschen. Auf einer Jagd kommt der Graf, der über Durriks  und Pedrins Heimatstadt herrscht, samt der ganzen Jagdgesellschaft auf unerklärliche Weise ums Leben. Nur sein Sohn und Erbe, der junge Graf Sigismund überlebt, liegt aber seither in einem unerklärlichen Tiefschlaf.

 

Sein Onkel, der böse Lord Zavion gibt vor, Sigismund mit Hilfe der Sonne, deren Kraft er mit dem Gläsernen Turm einfangen will, am Mittsommertag aufwecken zu wollen. In Wirklichkeit jedoch versucht er ihn zu töten um die Macht zu übernehmen.

Der Versuch misslingt und Durrik und Pedrin können das Schlimmste verhüten. Durrik spricht eine Prophezeiung aus, die er zunächst weder selbst versteht noch erklären kann, warum er sie machen konnte. Durrik der Sohn des angesehenen Stadtausrufers und sein Freund, der arme Halbwaise und Ziegenhirte Pedrin hatten zuvor beim Bau des Gläsernen Turmes fronen müssen und waren dabei unangenehm aufgefallen: Weil Durrin gehbehindert ist, war er der Arbeit nicht gewachsen. Pedrin versuchte ihm so gut es ging zu helfen und beide zogen so den Zorn der Aufseher auf sich.

Nun müssen sie flüchten um der Einkerkerung durch die Schergen des bösen Lord Zavion zu entgehen. Sie beschließen, die Erlrune aufzusuchen, die tief im Wald lebt, denn von ihr war in Durriks Prophezeiung die Rede. Zusammen mit Pedriks beiden Ziegen machen sie sich auf den Weg.

Auch Lisandre, die Schwester Sigismunds flieht vor dem bösen Lord Zavion aus dem Schloss. Ihre Zofe Briony, welche die wundersamsten Dinge aus Fäden und Geweben herstellen kann, flieht mit ihr und begleitet sie. Schon bald treffen die beiden Mädchen mit den beiden Jungs zusammen und die vier beschließen, gemeinsam die Erlrune zu suchen.

Lisandre, die nichts als das höfische Leben kennt, kommt im Wald denkbar schlecht zurecht. Die gutherzige Briony versucht ihr, das Leben zu gut wie möglich zu erleichtern und vermittelt auch immer wieder, wenn Lisandres Zickigkeit den Zorn des raubeinigen, geradlinigen Pedrik erregt, dem die Härten des Marsches nicht viel ausmachen, weil er es gewöhnt ist, mit der Natur zu leben.

Nach einer Weile stößt ein Flutrotschimmel zu den beiden, ein Wildwesen, das sowohl die Gestalt eines alten Mannes mit grantigem, aber unverwüstlichen Humor als auch die eines Pferdes annehmen kann. Als sich ihnen dann auch noch die Tochter eines Räubers zugesellt, begreifen sie langsam, dass in Durriks Prophezeiung von ihrer Gruppe die Rede ist: Gemeinsam müssen sie die Erlrune finden, die ihnen hoffentlich mit dem zunächst noch unklaren Teil der Prophezeiung weiterhelfen wird und herausfinden, wie sie Sigismund aufwecken, den bösen Lord Zavion unschädlich machen und für ein friedliches Zusammenleben der Sternen- und Hüttenleute sorgen können. Doch nicht nur im Wald lauern die unterschiedlichsten Gefahren, auch der üble Lord und seine Schergen sind den Kindern auf den Fersen…

Eigentlich ist Der Sternenbaum, eine Art modernes Märchen, wohl in erster Linie für größere Kinder und Jugendliche gedacht. Aber auch als Erwachsener wird man es gerne lesen. Eine originelle Handlung mit überraschenden Wendungen, eine flüssige Erzählweise und Spannung bis zum Schluss lassen das Buch nicht langweilig werden. Zusätzliche Farbe bekommt die Geschichte durch die Konflikte die sich aus Lisandres Zickigkeit und den etwas gewöhnungsbedürftigen Eigentumsbegriffen der Räubertochter ergeben und die Art,wie die Kinder sie immer wieder lösen.

Kate Forsyth
Der Sternenbaum
Taschenbuch, 477 Seiten
Blanvalet September 2004
ISBN-10: 344224286X
ISBN-13: 978-3442242863

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Ein Fantasy-Roman, der manchem vielleicht zunächst ein wenig gewöhnungsbedürftig erscheint, in dem man sich jedoch durchaus festlesen kann, ist das Buch des Feuers von James Clemens. Obwohl keine Zwerge und Orks vorkommen, hat mir das Buch gefallen.

Vor undenklichen Zeiten herrschte der Gott Chi mit Hilfe von Magikern über das Land Alasea, welche die Kräfte von Feuer und Licht beherrschen. Aus unbekannte Gründen schwindet jedoch die Kraft des guten Gottes. Die Magiker können ihre Kräfte nicht mehr aufladen und haben dem Zugriff des Herrn der Dunklen Mächte weniger und weniger entgegenzusetzen. Im Moment des endgültigen Zusammenbruches schaffen drei Männer mit Hilfe eines jungen Magikers das Buch des Feuers, in dem sie einen letzten Rest guter Kräfte bündeln um sie für eine Wiederkehr von Chi aufzubewahren.

Jahrhunderte später erhält Elena, die Tochter eines Obstbauern, die nichts von dem Buch des Feuers weiß, am Tage ihrer ersten Regelblutung magische Kräfte: Als sie sich beim Äpfelpflücken nach einem besonders schönen und großen Exemplar reckt, wird ihre recht Hand feuerrot. Sie hat unbeabsichtigt „in Licht gegriffen“, also das Ritual ausgeführt, mit dem die alten Magiker ihre Kräfte von der Sonne erneuern ließen. Elena ist erschrocken über ihre plötzlich rote Hand und darüber, dass der Apfel verbrennt, als sie sich vorstellt, dass man daraus einen wunderbaren Apfelstrudel backen könnte.

Einer der drei Männer, die seinerzeit das Buch des Feuers geschaffen haben, hat sich mittlerweile dem Herrn der Dunklen Mächte zugewandt und will Elena ergreifen. Aus einer Prophezeiung weiß er, dass eine Hexe erscheinen wird, welche die alte Magik benutzen kann. Er versucht Elena zu entführen, wobei deren Eltern getötet werden und ihr Hof abbrennt, Elena jedoch entkommen kann. Sie findet bei Hilfe bei einem weiteren der drei Männer, der ebenfalls nicht hatte sterben können und als Gaukler durch die Lande zieht. Dieser und ein riesiger, bärenstarker Gebirgsmensch schließen sich Elena an. Sie suchen den Onkel des Mädchen auf, der bei den Ruinen der alten Schule der Magiker lebt und über die alte Chi-Magik und das Buch des Feuers forscht. Die Kreaturen des Herrn der Dunklen Mächte verfolgen sie jedoch und sie flüchten in die Katakomben der Schule. Dorthin kommen, durch scheinbaren Zufall auch Vertreter anderer Völker und ein spannender Kampf beginnt, in dessen Verlauf Elena die ersten Schritte zur Beherrschung ihrer Magik tun muss.

Aufgeteilt in mehrere Handlungsstränge, die teilweise auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, erzählt James Clemens in „Das Buch des Feuers“ die Ereignisse, die seit das Buch des Feuers geschaffen wurde, die Akteure am Schauplatz der entscheidenden Geschehnisse zusammenführen. In bewährter Fantasy-Manier verlässt er immer wieder den einen Handlungsstrang an einer spannenden Stelle, um den Blick auf einen anderen zu richten. Auch sonst ist das Buch des Feuers lebendig geschrieben und hat mich nach anfänglicher Skepsis schon bald gefesselt. Ein durchaus empfehlenswertes Buch!

„Das Buch des Feuers“ ist bereits vor einigen Jahren erschienen. Das schadet jedoch nichts, vor allem sind mittlerweile auch die weiteren Bände des Zyklus erschienen, der mit „Das Buch des Feuers“ beginnt. So mus man nicht auf die Erscheinung der weiteren Bände warten, wenn man wissen will, wie es weitergeht.

James Clemens
Das Buch des Feuers
Heyne 2005
ISBN-10: 3453265408
ISBN-13: 978-3453265400

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Vor einiger Zeit berichtete ich hier ja bereits von meinem aktuellen Buchprojekt, dem ersten Roman um den unmöglichen Zwerg Ommo Drahtbart und seine Freunde. „Der Dolch des Schamanen“ wird das Buch heißen, dass gleichzeitig der erste Teile des Zyklus „Zwergenstahl“ werden soll.

Der Dolch spielt zum Teil in Ommos geliebtem Finsterwald...

Derzeit ist bei mir das World- of-Warcraft-Zocken ein wenig hintan gestellt worden, da mich abends  die Arbeit am Dolch mit Beschlag belegt.  Bei dem warmen Wetter sitze ich meist mit dem Laptop im Garten und kühle mich zwischen durch auch mal im Pool ab. Er ist zwar nicht viel größer als Homer Simpsons berühmt berüchtigtes Planschbecken, aber zum Abkühlen reicht er durchaus.

Nebenher muss ich auch immer wieder einmal ein wenig an der Hintergrundwelt Endom arbeiten. Die Gegenden, durch die das Abenteuer die Helden Ommo Drahtbart, Shirk’ra, Dor’krom, Lampo von Garbenschwang und Loudin Artinny führt, sind zwar bereits entworfen, aber es kommen immer wieder noch Randfiguren, kleinere Örtlichkeiten wie etwa Gasthäuser und sonstige Gegebenheiten hinzu. Und die müssen in der Weltbeschreibung festgehalten werden, damit es nicht irgendwann Widersprüche in irgendwelchen Geschichten gibt. Demnächst werde ich wohl wieder einmal den neusten Stand der Informationen auf der Endom-Seite veröffentlichen.

... der auch die Heimat seiner Freundin und heimlichen Geliebten Shirk'ra ist

Was das  Buch selbst betrifft, bin ich mittlerweile beim zehnte Kapitel angelangt. Insgesamt sollen es deren neununzwanzig zuzüglich Prolog und Epilog werden. Wie es derzeit aussieht, wird der endgültige Umfang bei ca. 400 bis 500 Seiten liegen.

Ursprünglich hatte ich ja geplant, den „Dolch“ als EBook zu veröffentlichen. Mittlerweile habe ich mir aber überlegt, das Manuskript zunächst einmal dem einen oder anderen Verlag anzubieten. Falls dabei nichts herauskommt, wird es dan neben doch ein eBook – oder ich bringe den Roman als Print-on-Demand-Buch, wobei mir allerdings der dann gegenüber einem vergleichbaren herkömmlichen Buch höhere Preis ein Dorn im Auge ist.

Naja, wir werden sehen. Vorerst einmal muss ich sehen, das ich das Manuskript auf die Reihe bekomme, damit ich an die Feinheiten gehen kann. Falls jemand Lust hat, als Testleser bzw. Lektor zur fungieren, soll er sich einfach per Mail oder Telefon bei mir melden.

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Es ist ja bekannt, dass ich mehr als skeptisch bin, wenn in einem Fantasy-Roman weder Zwerge noch Orks vorkommen. Ab und zu lese ich so etwas doch und bin dann auch hin und wieder sehr angenehm überrascht, wenn mir das jeweilige Buch dann doch gefällt. Es ging mir beispielsweise mit dem Mondwelten-Zyklus (aka Shadowmoon-Romane) so, aber auch mit „Der Name des Windes“ von Patrick Rothfuss.

Der Name des Windes von Patrick Rotfuss

Ein neuer Name in der Liste der erstklassigen Fantasy-Autoren: Patrick Rothfuss hat mit "Der Name des Windes" gleich als Erstlingswerk einen hervorragenden Fantasy-Roman vorgelegt

Ein geheimnisvoller Wirt

Der noch ziemliche junge Mann, der seit einiger Zeit das Wirtshaus „Zum Wegstein“ übernommen hat ist ein geheimnisvoller Bursche. Genauso undurchsichtig ist auch sein Gehilfe und Freund, der offenbar sehr besorgt um ihn ist und ihm mit großer Treue anhängt. Nachdem es einen Angriff eines offenbar dämonischen, spinnenähnlichen Wesens auf ein Fuhrwerk gegeben hat, zieht der Wirt in den Wald und stellt sich den Monstern, die ihm wohlbekannt zu sein scheinen. Dabei stößt der Chronist zu ihm, der ihn offensichtlich gesucht und bis in den abgelegenen Winkel verfolgt hat, in dem sich der Wirt offenbar vor der Welt versteckt. Der Chronist wird im Kampf verletzt, der Wirt rettet ihn und nimmt ihn mit zu sich nach Hause.

Im Wirtshaus gibt der Chronist zu erkennen, dass er weiß, wer der Wirt ist: Kvothe der berühmte Magier – und er bittet ihn, ihm seine Geschichte zu erzählen, damit er sie aufschreiben kann. Nach anfänglicher Ablehnung lässt sich der Zauberer darauf ein und beginnt zu erzählen.

Ein Sohn fahrender Gaukler

Kvothe wird als Sohn des Anführers einer fahrenden Gaukler- und Kommodiantentruppe aus dem Volk der Edema Ruh geboren. Dieses Volk ist nicht nur für den hohen künstlerischen Anspruch seiner Darbietungen bekannt sondern auch beim Adel hoch angesehen und darf sogar bei Hofe spielen. So lernt Kvothe bereits in frühester Jugend unglaublich viel über Theater, Dichtung und Musik aber auch über Etikette und höfische Manieren. Bei seinen Eltern, beide große Künstler, die sich und ihr Kind zärtlich lieben und den anderen Mitgliedern des Trupps, die seine Familie sind, verlebt er eine glückliche Kindheit, obwohl ihn seine Eltern durchaus nicht die Realität des harten Lebens in der Welt verheimlichen.

Eines Tages schließt sich ein älterer fahrender Zauberer der Gauklertruppe an. Er lebt davon, mit seinen praktischen magischen Künsten und anderen wissenschaftlichen Kenntnissen alltägliche Probleme der Bevölkerung zu lösen und kann auch den Gauklern mit Dingen wie magischer Bühnenbeleuchtung und dergleichen behilflich sein. Kvothe, der fasziniert von Büchern, Wissen und Magie ist, freundet sich mit ihm an und geht bei ihm in die Lehre.

In Kvothe entsteht nun der Wunsch, an die Universität zu gehen und Magie zu studieren. An irgendeinem Ort bleibt der Zauberer hängen, weil er eine Witwe kennenlernt hat, mit der er den Rest seines Lebens verbringen möchte. Eine Weile darauf, Kvothe hat den Abschiedsschmerz noch nicht verwunden, kehrt er von einem Ausflug in den Wald zurück und findet den Lagerplatz verwüstet vor. Seine Eltern und die anderen Gaukler wurden von seltsamen, dämonischen Wesen, den Chandrian, ermordet, weil sie, „die falschen Lieder gesungen haben“.

Kvothe kann fliehen, ist zunächst vollkommen paralysiert vom Schock und lebt den Sommer über im Wald. Als es kalt wird, zieht er in die große Hafenstadt Tarbean, wo er als Straßenkind drei Jahre lang buchstäblich im Müll lebt. Doch er verliert seine beiden großen Ziele nicht aus den Augen: an die Universität zu gehen um Magier zu werden und herauszufinden, was es mit den Chandrian auf sich hat, um Vergeltung zu üben…

Ein faszinierendes Buch

Patrick Rothfuss, der mit 37 Jahren noch verhältnismäßig junge Autor aus Wisconsin hat einen außergewöhnlichen Fantasy-Roman geschrieben, der deutlich über das durchschnittliche Niveau des Genres hinausragt. Die Welt, in der er spielt, erinnert ein wenig an das Ambiente der amerikanischen Fantasy-Romane der 1930er Jahre. Allerdings ist er alles Andere als Trivialliteratur, was man ja von vielen Geschichten aus der damaligen Szene wiederum nicht behaupten kann.

Gleich am Anfang taucht man in die faszinierende Welt des Buches ein, lebt und leidet mit Kvothe, dem Gauklerkind, dem Straßenjungen und dem Studenten. Personen, Orte, Umstände und Geschehnisse werden in einer Weise beschrieben, dass man sich ohne weiteres in den Protagonisten hinein versetzen kann und schnell Sympathie für ihn fasst. Vielleicht kommt diese Lebendigkeit ja auch daher, dass Patrick Rothfuss hier ein Stück weit eigene Erlebnisse verarbeitet, denn auch er hatte, wie Kvothe, gewisse Probleme an der Universität.

„Der Name des Windes“ ist in Buch, in dem man sich schon sehr bald wohl fühlt. Über 800 Seiten sind viel für einen Roman, aber bei Patrick Rothfuss‘ Buch hätte man gerne noch mehr: Man ist bald ein wenig traurig, weil die noch ungelesenen Seiten so schnell immer weniger werden, muss aber immer weiter lesen, denn die Spannung reißt nie ab. In der Tat gibt es nur wenige Fantasy-Romane, die an „Der Name des Windes“ heranreichen. Wenn auch die Hintergrundwelt der Geschichte lange nicht so ausgefeilt ist wie Tolkiens Mittelerde, kann man „Der Name des Windes“ durchaus vom literarischen Anspruch her mit „Der Herr der Ringe“ vergleichen, obwohl es ganz  anders ist: Es liest sich vor allem wesentlich flüssiger als die Ring-Romane, die in ihrer epischen Breite stark an die Langatmigkeit und Ausführlichkeit nordischer Sagas erinnern. „Der Name des Windes“ ist hingegen locker geschrieben ohne schnoddrig zu sein, gut lesbar, ohne ins Triviale abzugleiten, ohne dass es, wie leider auch noch heute viele Fantasy-Stories, zum besseren Schundroman herabsinkt. Außerdem ist „Der Name des Windes“ von hoher Originalität, ein eigenständiges Buch, das in einer eigenständigen Welt spielt. Ein wirklich rundum gelungenes Werk!

Wenn auch die Grundgeschichte – Von bösen Zauberern zum bemitleidenswerten Waisenkind gemachter Junge wird erfolgreicher Zauberer, will den Tod seiner Eltern rächen und das Böse ausmerzen – bei genauem Hinsehen dem Plot von „Harry Potter“ gleicht, liegen Welten zwischen den Geschichten der beiden Zauberlehrlinge, ganz abgesehen davon, dass „Der Name des Windes“ ganz einfach besser ist. Den Deutschen Phantastik-Preis 2009, den Patrick Rothfuss in der Kategorie „Bester internationaler Roman“ mit „Der Name des Windes“ gewonnen hat, hat er sich redlich verdient. Ein Buch, dass nicht nur eingefleischte Fabntasy-Fans lesen sollten, sondern jeder, der eine spannende, lebendig erzählte Geschichte zu schätzen weiß, in die man so richtig eintauchen kann.

Wie es mit Kvothe wohl weitergehen wird?

Leider ist mit „Der Name des Windes“ erst der erste Band der Königsmörder-Trilogie erschienen. Auf die weiteren Bände werden wir noch warten müssen: Die englische Originalfassung des zweiten Bandes „The Wise Man’s Fear“ soll laut der englischsprachigen Wikipedia für den März des kommenden Jahres angekündigt worden sein, auf die deutsche Übersetzung werden wir dann noch etwas länger warten müssen. Vom dritten Band ist bisher nicht mehr als ein englischer Arbeitstitel bekannt: „The Doors of Stone“. Ein kleiner Trost: Wenn die ganze Geschichte so gut bleibt wie der erste Band, wird sich das Warten auf die Fortsetzungen schlussendlich aber gelohnt haben…

Patrick Rothfuss
Der Name des Windes
Hobbit Presse Klett-Cotta
2008 ISBN-10: 360893815X
ISBN-13: 978-3608938159

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Peter Dempf aus Augsburg ist vor allem als Autor von historischen Romanen wie „Der Teufelsvogel des Salomon Idler“ bekannt. Außerdem hat er zu der Droemer-Knaur-Reihe „Die Legenden von Phantasien“ einen Band beigetragen, der mir auch sehr gut gefallen hat: „Die Herrin der Wörter“. Das Buch ist schon eine Weile auf dem Markt, aber das ändert nichts daran, dass es eine Empfehlung wert ist.

Wie man weiß, neige ich ja zu einer gewissen Skepsis, wenn in einer Fantasy-Geschichte weder Zwerge noch Orks vorkommen. Trotzdem lasse ich mich immer wieder auf Fantasy-Literatur ein, die abseits der sattsam bekannten Welten spielt, nichts mit Mittelerde, Abeir-Toril, Krynn, Azeroth und wie sie alle heißen zu tun hat und sich auch nicht an die gängigen Klischees von Zwergen, Elfen und Orks hält. Ich habe natürlich festgestellt, dass sich das durchaus lohnen kann und hier ja unter anderem auch die Zamonien-Romane von Walter Moers hier vorgestellt.

So habe ich mich auch an „Die Herrin der Wörter“ von Peter Dempf heran gewagt, zumal mir der Schriftsteller von seinem „Teufelsvogel“ her bekannt war, den ich sehr gerne gelesen habe. Phantasien weist, wie aus der „Unendlichen Geschichte“ von Michael Ende bekannt ist, gegenüber den sonst bekannten Fantasy-Welten eine Besonderheit auf: Es hat keine feste Geographie sondern verändert sich ständig. Daher können einem Autor, der eine Phantasien-Geschichte schreibt, eigentlich keine geographischen Fehler unterlaufen, die sonst leicht passieren, vor allem, wenn eine Welt nicht so ausführlich kartiert ist, wie etwa Abeir-Toril. Das ist sicherlich ein Vorteil für einen Autor, der kein typischer Fantasy-Freak ist, der sich mit Begeisterung durch Landkarten und geographische Beschreibungen fiktiver Länder und Kontinente wühlt.

Die Story

Die Nebelzwerge haben mit Wörtern zu tun, sie sammeln sie und die Geschichten, die aus ihnen bestehen. Wörter sind wichtig und müssen zur Verfügung gestellt werden, damit man die Dinge bezeichnen kann. Wörter zu finden und zu bewahren, ist die Aufgabe der Nebelzwerge, was besonders in Phantasien wichtig ist, das ja bekanntlich ständig von dem Wörter verschlingenden Nichts bedroht ist. Früher reisten sie dazu in ganz Phantasien herum, sammelten Geschichten und suchten seltene Wörter und bewahrten sie vor dem Vergessen.

Heute sind die Nebelzwerge jedoch etwas heruntergekommen und sesshaft geworden. Nur noch wenige Alte beherrschen die Kunst, Geschichten so zu erzählen, dass die Zuhörer sie selbst erleben und ausgerechnet die letzte Nachfahrin des berühmtesten Geschichtenerzählers in dessen Familie sich diese Gabe vererbt, eignet sich nicht für den Beruf: Das Nebelzwergenmädchen Kiray stottert und ist daher bei ihren Mitzwergen wenig angesehen, besonders weil ihr Sprachfehler die Hoffnung auf ein Fortleben der magischen Erzählkunst bei den Nebelzwergen zerstört hat.

Zu allem Überfluss erscheint auch immer wieder der geheimnisvolle Sammler, der den Zwergen die Wörter stiehlt. Dadurch verlieren diese ihre Sprache, werden quasi zu Tieren und müssen mühsam alles neu erlernen. Mit dem Sammler hat offensichtlich auch der Alp zu tun, ein Grenzgänger, der das Nichts durchschreiten kann, das Phantasien von einer von manchen Gelehrten dahinter vermuteten anderen Welt trennt. Diesem Alp begegnet Kiray und ein geheimnisvoller Fremder hilft ihr, ihm zu entkommen.

Sie erhält die Aufgabe den Sammler zu verfolgen und die sagenhafte Herrin der Wörter zu suchen, die bisher noch von keinem Nebelzwerg gefunden werden konnte. Was Kiray nicht weiß oder zumindest nicht glauben kann: Obwohl sie – noch – stottert, trägt sie die Gabe des Geschichtenerzählens in sich…

Kritik

Peter Dempfs „Herrin der Wörter“ ist sicherlich nicht die ganz große Literatur, jedoch ein solides Stück Schriftstellerarbeit, das man durchaus empfehlen kann. Es gehört ganz sicher nicht zu der Art von Fantasy-Roman(reih)en, denen man leider die Abkunft von Groschenromanen nur allzu deutlich anmerkt (die ich aber, wie ich verschämt gestehen muss, trotzdem mit Begeisterung lese), sondern darf sich durchaus als „gutes Buch“ bezeichnen.

Selbstverständlich ist in der „Herrin der Wörter“ auch nicht alles entweder schwarz oder weiß wie in einem Märchen, sondern es gibt Grautöne, wie ja in der Fantasy-Literatur im Gegensatz zu diesem üblich. Es entpuppen sich zum Teil vermeintliche Feinde als Freunde und umgekehrt, so dass die Spannung nicht zu kurz kommt. Und wer will, kann natürlich auch eine „Moral“ in der Geschichte finden, nämlich die, dass nur der keine Chance hat, der sie nicht nutzt: Schließlich ist Kirays Stottern für sie als Nebelzwergin eine besonders schlimme Behinderung, die sie aber nicht davon abhält, mutig ihr Schicksal in die Hand zu nehmen.

Außerdem liest sich „Die Herrin der Wörter“ auch noch sehr gut. Das Buch ist, wie man das von Peter Dempf kennt, in flüssiger und gepflegter, aber keineswegs abgehobener Sprache geschrieben. Ganz einfach so, dass man es leicht lesen kann, ohne dass es anspruchslos wäre. Im Stil genauso wie im Inhalt ein runde Sache, kann man das Buch jedem empfehlen und wer noch nach einem Buch fürs Lesevergnügen über die Osterfeiertage sucht (falls das Wetter mal wieder nicht so toll wird), ist damit gut beraten – gerade auch, wenn er nicht unbedingt ein typischer Fantasy-Leser ist.

Peter Dempf
Die Herrin der Wörter
Droemer/Knaur; Auflage: 1 (23. September 2004)
ISBN-10: 342619645X
ISBN-13: 978-3426196458

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Mit Stan Nicholls „Orks“ hat das Buch „Die Rückkehr der Orks“ nichts zu tun, auch wenn der Leser die beiden Helden dieses Buch genauso ins Herz schließen wird, wie Stryker und seinen Haufen – allerdings auf eine andere Art und Weise. Michael Peinkofer hat nämlich ein herrliches Buch über zwei Orks geschrieben, die so blöd sind, dass man sie einfach mögen muss.

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Balbok und Rammar sind zwei Brüder, aber zwei sehr verschiedene. Ihre Namen sind die Ork-Wörter für ihre herausragenden Eigenschaften: Der erste bedeutet soviel wie „dumm“ und der zweite „dick“. Das erinnert natürlich stark an Dick & Doof, wobei es in der Tat noch eine weitere Ähnlichkeit gibt: Sowie bei Laurel & Hardy hält sich der Dicke für furchtbar schlau, wobei er in Wirklichkeit noch viel dümmer ist als der Doofe.

Eine solche Konstellation muss natürlich zum Chaos führen. Die Geschichte beginnt damit, dass der Trupp, zu dem Balbok und Rammar gehören, ein Gefecht gegen einen Haufen Goblins hat und dieses verliert.  Die beiden sind die einzigen Überlebenden und müssten den Kopf des Anführers Girgas nach Hause bringen. Das orkische Ritual schreibt nämlich vor, dass daraus ein Schrumpfkopf gemacht wird. Nur so kann Girgas‘ nachtodliches Schicksal seinen vorgeschriebenen Gang gehen und er in Luraks Pfuhl gelangen, wo er ein Zeitalter lang verdaut und dann wieder ausgespuckt wird.

Dummerweise finden Balbok und Rammar zwar den Körper, nicht aber den Kopf ihres Anführers.  Offenbar haben die Goblins ihn mitgenommen und die beiden kehren ohne ihn heim. Der Häuptling ihres Dorfes ist darüber alles andere als erfreut und jagt die beiden los, den Kopf von den Goblins wieder zu beschaffen. Sollte ihnen das nicht gelingen, werden sie als Leichenschmaus für Girgas enden.

Die beiden Unglücksraben nehmen die Spur der Goblins auf, die sie in die Burg des Zauberers führt, welcher der Chef der kleinen Ekelpakete ist. Natürlich werden sie erwischt, denn das ganze war eine Falle. Mit dem Kopf als Faustpfand zwingt der Zauberer sie, für ihn einen wichtigen und gefährlichen Auftrag zu erfüllen.

„Die Rückkehr der Orks“ ist nicht nur urkomisch, sondern auch spannend, kein bloßer Klamauk, sondern ein echter Fantasy-Roman, der alles hat, was der Kenner sich von einem solchen wünscht. Nur dass man bei der Lektüre eben ständig ein Grinsen im Gesicht hat und oft genug laut lachen muss. Die Orks sind nämlich nicht die einzigen kaputten Typen, die dem Leser begegnen: Auch die Zwerge sind ziemlich heruntergekommen. Eine Strukturkrise hat sie ihrer Einnahmequelle beraubt, ihre Erzvorkommen sind erschöpft und billige Waffen aus dem Menschenland haben die zwergische Qualitätsarbeit vom Markt gedrängt. Jetzt müssen sich die stolzen Schmiede mit dubiosen Geschäften wie etwa Schmuggel über Wasser halten, was ihrem Selbstwertgefühl nicht gerade förderlich ist.

Für zusätzlichen Spaß beim Lesen sorgt auch ein besonders originelles Feature des Buchs: Es gibt eine kleine Grammatik und ein grundlegendes Vokabelverzeichnis des Orkischen, mit dessen Hilfe man die Kapitelüberschriften übersetzen kann, die in dieser Sprache gehalten sind. Außerdem gibt es noch ein Rezept für den echten orkischen Magenverstimmer, das Lieblingsessen der wilden Burschen. Da die Original-Zutaten wohl nur schwer erhältlich sind, hat der Autor auch gleich mit angegeben, durch was man sieersetzen kann: Goblindärme durch Wiener Würstchen, Maden durch Schrimps und so weiter.

Wer sowohl herzhaft lachen möchte als auch Wert auf stilechte Fantasy-Atmosphäre legt, ist mit diesem Buch bestens beraten. Aber auch wer sonst (noch) nicht so für das Genre zu haben ist, aber Sinn für skurrilen Humor hat, könnte hier durchaus auch auf seine Kosten kommen.

Michael Peinkofer
Die Rückkehr der Orks
Piper
ISBN 978-3-492-26650-5

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