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Archive for 28. April 2011


Irgendwann kamen die Sternenleute in die Welt, schwangen sich zur adeligen Kaste auf und begannen die Hüttenleute zu beherrschen. Auf einer Jagd kommt der Graf, der über Durriks  und Pedrins Heimatstadt herrscht, samt der ganzen Jagdgesellschaft auf unerklärliche Weise ums Leben. Nur sein Sohn und Erbe, der junge Graf Sigismund überlebt, liegt aber seither in einem unerklärlichen Tiefschlaf.

 

Sein Onkel, der böse Lord Zavion gibt vor, Sigismund mit Hilfe der Sonne, deren Kraft er mit dem Gläsernen Turm einfangen will, am Mittsommertag aufwecken zu wollen. In Wirklichkeit jedoch versucht er ihn zu töten um die Macht zu übernehmen.

Der Versuch misslingt und Durrik und Pedrin können das Schlimmste verhüten. Durrik spricht eine Prophezeiung aus, die er zunächst weder selbst versteht noch erklären kann, warum er sie machen konnte. Durrik der Sohn des angesehenen Stadtausrufers und sein Freund, der arme Halbwaise und Ziegenhirte Pedrin hatten zuvor beim Bau des Gläsernen Turmes fronen müssen und waren dabei unangenehm aufgefallen: Weil Durrin gehbehindert ist, war er der Arbeit nicht gewachsen. Pedrin versuchte ihm so gut es ging zu helfen und beide zogen so den Zorn der Aufseher auf sich.

Nun müssen sie flüchten um der Einkerkerung durch die Schergen des bösen Lord Zavion zu entgehen. Sie beschließen, die Erlrune aufzusuchen, die tief im Wald lebt, denn von ihr war in Durriks Prophezeiung die Rede. Zusammen mit Pedriks beiden Ziegen machen sie sich auf den Weg.

Auch Lisandre, die Schwester Sigismunds flieht vor dem bösen Lord Zavion aus dem Schloss. Ihre Zofe Briony, welche die wundersamsten Dinge aus Fäden und Geweben herstellen kann, flieht mit ihr und begleitet sie. Schon bald treffen die beiden Mädchen mit den beiden Jungs zusammen und die vier beschließen, gemeinsam die Erlrune zu suchen.

Lisandre, die nichts als das höfische Leben kennt, kommt im Wald denkbar schlecht zurecht. Die gutherzige Briony versucht ihr, das Leben zu gut wie möglich zu erleichtern und vermittelt auch immer wieder, wenn Lisandres Zickigkeit den Zorn des raubeinigen, geradlinigen Pedrik erregt, dem die Härten des Marsches nicht viel ausmachen, weil er es gewöhnt ist, mit der Natur zu leben.

Nach einer Weile stößt ein Flutrotschimmel zu den beiden, ein Wildwesen, das sowohl die Gestalt eines alten Mannes mit grantigem, aber unverwüstlichen Humor als auch die eines Pferdes annehmen kann. Als sich ihnen dann auch noch die Tochter eines Räubers zugesellt, begreifen sie langsam, dass in Durriks Prophezeiung von ihrer Gruppe die Rede ist: Gemeinsam müssen sie die Erlrune finden, die ihnen hoffentlich mit dem zunächst noch unklaren Teil der Prophezeiung weiterhelfen wird und herausfinden, wie sie Sigismund aufwecken, den bösen Lord Zavion unschädlich machen und für ein friedliches Zusammenleben der Sternen- und Hüttenleute sorgen können. Doch nicht nur im Wald lauern die unterschiedlichsten Gefahren, auch der üble Lord und seine Schergen sind den Kindern auf den Fersen…

Eigentlich ist Der Sternenbaum, eine Art modernes Märchen, wohl in erster Linie für größere Kinder und Jugendliche gedacht. Aber auch als Erwachsener wird man es gerne lesen. Eine originelle Handlung mit überraschenden Wendungen, eine flüssige Erzählweise und Spannung bis zum Schluss lassen das Buch nicht langweilig werden. Zusätzliche Farbe bekommt die Geschichte durch die Konflikte die sich aus Lisandres Zickigkeit und den etwas gewöhnungsbedürftigen Eigentumsbegriffen der Räubertochter ergeben und die Art,wie die Kinder sie immer wieder lösen.

Kate Forsyth
Der Sternenbaum
Taschenbuch, 477 Seiten
Blanvalet September 2004
ISBN-10: 344224286X
ISBN-13: 978-3442242863

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